An einem Ravensburger Gymnasium unterrichtet ein AfD-Funktionär Gemeinschaftskunde. In einem anonymen Schreiben sollen sich nun angebliche Schüler gegen »dieses Gedankengut« ausgesprochen haben, wohl auch wegen einer Demo. In orangefarbenen Buchstaben prangte am Montag ein frisches Graffiti an der Wand eines Ravensburger Gymnasiums: »AfD-Unterricht, nein danke«. Wie die »Schwäbische Zeitung« berichtete , soll die Botschaft dem Lehrer Andreas P. gelten. Der 58-jährige AfD-Funktionär unterrichtet an der Schule Gemeinschaftskunde – und trat im Dezember bei einer Demonstration gegen ein Flüchtlingsheim im nahegelegenen Salem in Erscheinung. Ein anonymes Schreiben, das der »Schwäbischen Zeitung« vorliegt und angeblich von Schülern stammen soll, stelle demnach einen Bezug zwischen dem aktuellen Protest und dem kürzlich bekanntgewordenen mutmaßlichen Treffen von AfD-Politikern mit Rechtsextremen  her: »Letzte Woche wurde auch durch eine Recherche von ›Correctiv‹ bekannt, dass wichtige Vertreter der AfD sich mit anderen Rechten und Leuten mit viel Geld treffen, um ihre rassistische Utopie zu planen. Das finden wir beängstigend und wollen dieses Gedankengut an unserer Schule nicht haben!« Zudem erwähnten die Schreiber laut der Zeitung eine Demonstration gegen ein Flüchtlingsheim in Salem, die der AfD-Kreisverband Bodenseekreis organisiert hat, zu dessen Vorstand Andreas P. gehört. Er soll dort auch am Rednerpult gesprochen haben. Auf dem Flyer zur Veranstaltung am 9. Dezember war demnach von einem angeblichen »Bevölkerungsaustausch« in Deutschland die Rede, laut Bundesamt für Verfassungsschutz ein Narrativ der Neuen Rechten, wonach angeblich die »einheimische« Bevölkerung durch Zuwanderer ersetzt wird. Der 58-Jährige ließ eine Anfrage des SPIEGEL unbeantwortet.

via spiegel: Graffiti und E-Mail »AfD-Unterricht, nein danke« – Protest gegen Ravensburger