Rassistische Verleumdung: #Trump attackiert Haley vor Vorwahlen

In den USA beginnen die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2024 mit rassistischen Angriffen. Urheber der Gerüchte ist einmal mehr der umstrittene Ex-Präsident Trump. Washington – Mit Angriffen gegen seine republikanische Widersacherin Nikki Haley greift der abgewählte republikanische US-Präsident Donald Trump erneut auf alte Muster zurück, wohl um seine Chancen in den republikanischen Vorwahlen zu stärken. Wie mehrere Medien berichten, streut der umstrittene Republikaner nach seinem Ausschluss von den Vorwahlen in den US-Staaten Colorado und Maine nun Gerüchte, dass Haley vor dem Gesetz gar nicht US-Präsidentin werden dürfe. Das Muster seiner Argumentation entspricht den Vorwürfen, die Trump bereits gegen seinen Amtsvorgänger Barack Obama sowie die amtierende Vize-Präsidentin Kamala Harris anführte, indem er behauptete, Obama sei überhaupt nicht in den USA geboren, und die in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geborene Harris sei aufgrund der Abstammung ihrer Eltern vor dem Gesetz keine echte US-Bürgerin. Die gleiche Argumentation wie bei Harris führt der 77-Jährige nun auch bei seiner republikanischen Widersacherin in den Vorwahlen Nikki Haley an. Wie die US-Zeitung Independent mit Verweis auf die Verfassung der USA erklärt, sei das Gerücht, das sich auf einen Artikel der rechtsextremen Verschwörungsseite The Gateway Pundit beziehe, schnell widerlegt. So sei laut Artikel 14 der US-Verfassung jede Person, die auf US-Territorium geboren wird, von Geburt an US-Staatsbürger oder -Staatsbürgerin. Einzige Ausnahme stellten die hier geborenen Kinder ausländischer Diplomatinnen und Diplomaten dar. Demnach sei die in der US-Kleinstadt Bamberg im Bundesstaat South Carolina geborene Haley, deren Eltern beide aus Indien stammen, ohne Zweifel US-Staatsbürgerin und damit als potenzielle US-Präsidentin wählbar. Dass Trump auf seinem als Twitter-Ersatz veröffentlichten Social-Media-Plattform Truth Social vergangene Woche dennoch den Artikel teilte, der das Gegenteil behauptet, könnte ein Anzeichen dafür sein, dass er trotz seinem bisherigen Vorsprung in den Umfragen in Haley eine ernstzunehmende Konkurrentin sieht.

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Zu den Migrations-Parolen der AfD: Auf dem Schulhof ist die Sprache der Neuen Rechten angekommen

Die Aufregung nach dem Geheimtreffen in Potsdam ist groß. Doch die Kinder haben deren Parolen wie „Remigration“ längst verinnerlicht. Sie müssen aus dem Wortschatz verbannt werden. Ein Kommentar von Nikolaus Bernau Heute, 15:14 Uhr Groß ist – zu Recht – die Empörung um ein klandestines Treffen von Neonazis, AfD-Funktionären und CDU-Abgeordneten, in dem debattiert wurde, all die, die nach ihrer Machtübernahme nicht-deutsch sind, per „Remigration“ aus dem Land, aus Europa zu schaffen. Gratis testen: Lesen Sie den Tagesspiegel im Abo unbegrenzt. Alles aus der Welt und der Weltstadt. Aber halten zu Gnaden und in tiefem Respekt vor den Kollegen von Correktiv: Im Inhalt ist das alles nichts Neues. Fragen Sie doch mal Kinder und Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, wie tief die Wirkung der AfD und ihrer Sprachverdrehungen inzwischen reicht. Ihre Parole „Remigration ist Freiheit“ ist schon länger ein Standardspruch auf Berliner Schulhöfen, hineingebracht von radikalen, übrigens oft bemerkenswert gut gemachten (Wer bezahlt das? Nun, die, die von der Spaltung demokratischer Gesellschaften profitieren) und sogar lustigen Filmchen auf Youtube oder TikTok. Wohl alle Kinder haben diese Produkte völkischer Verrohung schon gesehen. Das Geschäft mit der Angst blüht Die Schulen kommen gegen diese immer neuen Wellen von Hass, Verachtung, Spaltung kaum an. Sie haben doch oft nicht einmal genug Personal, um den Lehrplan durchzuhalten. Das Geschäft mit der Angst blüht. Und es beginnt mit der sprachlichen Verrohung. Wie schnell sind wir in die ultrarechte Falle geraten. „Remigration“ – das klingt doch viel netter als „Vertreibung“, nicht wahr? So geordnet und sauber. Aber wir müssen auch unseren Kindern klar machen: Es geht um Diskriminierung, Entrechtung, Ausgrenzung. Und die enden – lies, sieh und hör nach bei der AfD und ihren rechtsradikalen und ultrakonservativen Helfern – mit der Deportation der Mitschüler und Kumpels, unserer Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde, Schwiegereltern und Schwägerinnen, Geliebten, Partner, Ehegatten, Opas und Omas, Onkels und Tanten, Nichten und Neffen, Kinder, Enkel.

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Protest beim AfD-Neujahrsempfang „Ganz Duisburg hasst die AfD“

Gegen einen Neujahrsempfang der AfD sind am Samstag in Duisburg laut Polizei rund 2400 Menschen auf die Straße gegangen. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte die Halle ab. Die AfD ließ nur wenige Medien in die Halle. (…) Letztlich schätzt die Polizei die Zahl der Teilnehmer auf rund 2400 – also ungefähr doppelt so viele wie in der Glückauf-Halle beim AfD-Neujahrsempfang. Dort treffen seit 13 Uhr die AfD-Parteimitglieder ein – viele davon in „Abendgarderobe“, wie es der Kreisverband der Partei gewünscht hatte. Nicht so erwünscht sind dagegen Medienvertreter, die bis auf wenige Ausnahmen nicht in die Halle gelassen werden – auch die Rheinische Post nicht. Andreas Laasch, Sprecher des Duisburger AfD-Kreisverbandes, macht am Rande des Neujahrsempfangs gar keinen Hehl daraus, dass man keine Pressevertreter dabei haben wolle, die kritisch berichten könnten. Er verweist darauf, dass es sich bei dem Neujahrsempfang um eine „private“ Veranstaltung handele. Wenn sowieso schlecht über die Partei geschrieben werde, egal ob die Presse nun dabei sei oder nicht – dann könne man sie auch gleich draußen lassen. Dass es lautstarke Proteste vor der Halle gibt, ist aber auch Laasch nicht verborgen geblieben. Und diesmal ist die Bandbreite der Protestierenden weitaus größer als in früheren Zeiten. „Ganz Duisburg hasst die AfD“, skandieren die Teilnehmer.

via rp online: Protest beim AfD-Neujahrsempfang „Ganz Duisburg hasst die AfD“

Rechtsextreme bei Bauernprotesten : “Die wollen unser Land, um darauf Flüchtlingsunterkünfte zu bauen”

Der Co-Organisator der Bauernproteste erklärt, Politiker wollten die Bauern gezielt enteignen, um auf dem Land Migranten anzusiedeln. Was erzählt das über die Proteste? Der Mann blickt entschlossen in die Kamera. Hinter ihm blinken Warnlichter. Eine Blockade auf der A 2, früher Montagmorgen, Tag eins der Protestwoche der Bauern. “Jeder hier hat die Schnauze voll von der Politik”, sagt der Mann. Vier Jahre habe man versucht, mit Politikern in Kontakt zu kommen, erfolglos. Die Demonstrationen seien das letzte Mittel. Dann folgt ein Satz, den man sich sehr genau anhören sollte. “Warum sind die Politiker hinter euch her? Warum wollen sie euch zerstören?”, fragt die Interviewerin. Der Mann: “Ich glaube, es gibt viele Gründe. Der wichtigste: Die wollen unser Land. Die wollen unser Land, um darauf Industrie zu bauen, Häuser. Häuser für Flüchtlinge oder wen auch immer.” Moment. Die Politiker wollen den Bauern das Land wegnehmen, um darauf Flüchtlingsunterkünfte zu bauen? Ernsthaft? Der Mann, der hier spricht, ist nicht irgendjemand. Sein Name ist Anthony Lee. Er ist gewählter Sprecher des Vereins Landwirtschaft verbindet Deutschland e. V. (LsV Deutschland), der als Co-Organisator gemeinsam mit dem Bauernverband zu der Protestwoche aufrief. Lee ist einer der bekanntesten Köpfe unter den Bauern: An seinen Videos kommt man in kaum einem Bauernkanal auf WhatsApp oder Telegram vorbei. Zehntausende folgen ihm bei YouTube, TikTok und Facebook, und er ist ein beliebter Redner auf Demonstrationen. Und nicht nur das: Im Juni wurde Lee auf Platz acht der Europaliste der Freien Wähler gewählt. Der Partei, die in Bayern den Vizeministerpräsidenten stellt. Auch seine Interviewerin ist wiederum keine Unbekannte: Eva Vlaardingerbroek, eine Influencerin der radikalen Rechten, die in Shows von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt ebenso auftritt wie bei dem Star der rechtsextremen Trump-Unterstützer Tucker Carlson. Viel wurde in der Vergangenheit über eine mögliche Unterwanderung der Bauernproteste durch Rechtsextreme diskutiert. Aber ist Unterwanderung wirklich noch der richtige Begriff, wenn ein Hauptorganisator einer rechtsradikalen Aktivistin öffentlich Verschwörungstheorien ins Mikrofon diktiert? Bereits in der Vergangenheit fiel Anthony Lee durch Gratwanderungen nach rechts außen auf. Bei einer Rede auf der Gründungsveranstaltung der WerteUnion Niedersachsen 2021 behauptete er zum Beispiel, ob es einen menschengemachten Klimawandel gebe, darüber “ließe sich streiten”. In einem Video auf seinem Instagram-Account im Juli 2023 heißt es zum Thema Klimakrise weiter: “Wir werden täglich verarscht!” Stattdessen empfiehlt er die Lektüre von Fritz Vahrenholt, einem der bekanntesten deutschen Klimaskeptiker, und dem AfD-nahen Autor Markus Krall, den die Reichsbürgergruppe um Prinz Reuß als Finanzminister anwerben wollte. Einen Vortrag vor einem AfD-Kreisverband im März 2023 sagte er erst nach heftiger Kritik aus den eigenen Reihen ab. Und letzten Montag sprach er bei seiner Rede auf einem Bauernprotest von NGOs, die Politiker bezahlen würden.

via zeit: Rechtsextreme bei Bauernprotesten : “Die wollen unser Land, um darauf Flüchtlingsunterkünfte zu bauen”

#BAUERNPROTESTE UND AFD – Was die #AfD für Bauern in #Thüringen tatsächlich getan hat

Die AfD Thüringen solidarisiert sich mit den Bauernprotesten und fordert höhere Subventionen für Landwirte. Sie ruft zum “Generalstreik” auf, geht mit auf die Straße und verspricht, den Bauern an ihrer Seite zu stehen. Dass sich die Partei damit inhaltlich widerspricht, zeigt nicht nur das Grundsatzprogramm der AfD, sondern auch eine Analyse ihrer Arbeit im Landtag in den vergangenen viereinhalb Jahren. Mittwochmorgen live im Deutschlandfunk: “Wir wollen nicht sämtliche Subventionen streichen, das ist Unsinn, wenn Sie das so zitieren! Das steht auch so nicht in dem Programm drin.” – “Hier steht wörtlich: ‘Die AfD lehnt Subventionen generell ab’ Punkt. Aus Kapitel zehn.” “Generell im Zuge dieser ganzen links-grünen Politik…” – “… das steht da nicht.” “Aber es steht genauso drin, dass wir unsere heimische Landwirtschaft fördern wollen, lesen Sie das doch richtig durch! Das ist doch jetzt wirklich Unsinn, was Sie hier zitieren.” – “Ich hab’s ja gelesen. Ich habe auch Kapitel 13 gelesen […] das trägt den Titel ‚weniger Subventionen mehr Wettbewerb‘. Da kriegt die Landwirtschaft sogar einen eigenen Unterpunkt.” “Da sehen Sie ja: ‘Weniger Subventionen und mehr Wettbewerb’, aber nicht überhaupt keine Subventionen mehr.” Mit dem Livegespräch zwischen Bernd Baumann, dem Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD im Bundestag, und Deutschlandfunk-Moderator Moritz Küpper ist zur AfD und den Landwirten fast alles gesagt. Der Widerspruch, im Zuge der Bauernproteste mit einem Sofortprogramm plötzlich mehr Subventionen für die Landwirte zu fordern, obwohl die AfD seit 2016 ein völlig anderes Grundsatzprogramm verfolgt, ist augenscheinlich. Über den Subventions-Widerspruch, den auch der Thüringer AfD-Landessprecher Stefan Möller leugnet, und das Abstimmungsverhalten der AfD bei der Kfz-Steuerermäßigung für Landwirte wurde in den vergangenen Tagen ausführlich berichtet. (…) Allerdings gehen 53 Aktivitäten der AfD auf Kleine oder mündliche Anfragen zurück – vier Mal mehr als CDU (acht) und FDP (vier) gemeinsam. Kleine und mündliche Anfragen sind parlamentarische Werkzeuge der Opposition, um die Regierung in ihrem Handeln zu kontrollieren. Zugleich erfragen Abgeordnete damit gezielt Informationen zu Sachthemen. Die Anfragen sind schnell und leicht zu stellen und bedeuten für die Opposition wenig Aufwand. Die AfD nutzt dieses Mittel daher geradezu inflationär. Das tut sie nicht nur auf Landesebene, sondern auch im Bund oder in Kreis- und Stadtverwaltungen. Wie viele Arbeitsstunden für die Beantwortung dieser vielen Kleinen AfD-Anfragen jedes Jahr in Ministerien und Verwaltungen aufgewendet werden, ist nicht bekannt. Wer sich eine solche Anfrage und deren Antwort (hier ein Beispiel) anschaut, ahnt aber: Es geht dabei um viele Hundert Beamtenstunden, die am Ende steuerfinanziert sind. Zwei Anträge mit landwirtschaftlichem Bezug Jetzt könnte man denken: Wer als Fraktion so viel zum Thema Landwirtschaft wissen will, der wird damit auch konkrete Verbesserungsvorschläge und Gesetzentwürfe ausarbeiten. Aber genau das tut die Thüringer AfD fast nie. Seit Ende November 2019 legte die AfD-Fraktion dem Landtag nur zwei Anträge mit landwirtschaftlichem Bezug zur Abstimmung vor. Einer davon betraf die Landwirte sogar nur indirekt, weil er eigentlich die Belange von Jägern thematisierte. Beide Anträge wurden vom Parlament abgelehnt.

via mdr: BAUERNPROTESTE UND AFD Was die AfD für Bauern in Thüringen tatsächlich getan hat

landbouwer met de traktor
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