Nach dem 2:1-Sieg des MSV Neuruppin gegen Germania Schöneiche in der Fußball-Brandenburgliga ermittelt die Polizei. Die Neuruppiner hadern zudem mit einem Platzverweis für einen diskriminierten Spieler. Das letzte Fußballspiel für den MSV Neuruppin im Kalenderjahr 2023 hatte es noch einmal voll in sich. Wilde Torraumszenen, drei Treffer und erhitzte Gemüter gab es vor allem in der Endphase – Riesenjubel auf der Heimseite, große Trauer dagegen bei Germania Schöneiche. (…) Alles andere als besinnlich ging es nach dem Siegtreffer zu. Erneut gab es im Brandenburger Fußball einen Rassismus-Vorfall. Nach dem Tor zum 2:1 jubelte Kevin Mbengani ausgelassen und ließ sich unweit der Germania-Anhänger zu einer obszönen Geste hinreißen. „Er zeigte einen Finger“, verriet MSV-Coach Jan Kistenmacher, den die folgenden Momente sprachlos machten. Gäste-Fans machten Affengesten und Affenlaute in Richtung des Neuruppiner Flügelspielers, der in Frankreich geboren ist und eine dunkle Hautfarbe hat. Wie die Polizei mitteilte, soll ein 20-jähriger Zuachauer auch den Hitlergruß gezeigt haben. Der Neuruppiner Ordnungsdienst führte die Person vom Vereinsgelände ab. Als diese sich – auch mit der Unterstützung anderer Anhänger – befreien und flüchten wollte, soll sich ein Handgemenge gebildet haben. Die herbeigerufene Polizei konnte die Situation auflösen, der MSV erstattete als Verein Anzeige, verriet Kistenmacher auf Nachfrage. Bei dem 20-jährigen Zuschauer wurde laut Polizei ein Atemalkoholwert von 0,49 Promille festgestellt und ein Drogenschnelltest reagierte positiv auf den Konsum von Kokain. Es wurden Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen.
via maz online: Fußball-Brandenburgliga Polizeieinsatz: Hitlergruß und Rassismus beim Spiel MSV Neuruppin gegen Germania Schöneiche