Rudi Völler verschafft Rechtspopulisten Aufmerksamkeit, die deutschen U17-Fußballer sehen sich rassistischen Angriffen ausgesetzt. Doch der Deutsche Fußball-Bund vermeidet es, sich dazu öffentlichkeitswirksam zu positionieren. Das Fußballmagazin "11 Freunde" bezeichnet es als "rechtspopulistischen Propagandasender, dessen Programm hauptsächlich von Faktenverdrehern bespielt wird", die "taz" schreibt von einer "Pseudonachrichtenschleuder", die "Frankfurter Rundschau" sieht gar einen "Fox-News-Klon". (...) Die Rede ist von Nius, einem rechten Nachrichtenportal, das sich mutig als "Stimme der Mehrheit" bezeichnet - jedoch in erster Linie damit auffällt, seinem Publikum stets hysterisch zu verkünden, dass der Weltuntergang nur noch eine Frage von Stunden sei. (...) Angesichts dieses Kontextes ist es wenig überraschend, dass ein Auftritt von Rudi Völler in seiner Rolle als DFB-Sportdirektor bei Nius für Wirbel sorgt. "Er sagte zwar nur harmlose Rudi-Völler-Dinge", resümierte der "Spiegel", aber das Portal "nutzte die Steilvorlage gleich für einen rechten Kommentar und konnte sich die Hände reiben". Völler habe damit "niemandem einen Gefallen getan", hieß es weiter, außer Nius. Und seinem Duzfreund Waldemar Hartmann, Gesprächspartner der ikonischen Weißbier-Tirade Völlers im September 2003, dessen Format "Waldis Dritte Halbzeit" damit erstmals breitere Aufmerksamkeit erreichte.
via n-tv: Warum kontert der Verband nicht? Das dröhnende Schweigen des DFB zu Völler und Rassismus
siehe auch: DFB-Sportdirektor Völler bei Nius :Rudi, mir graut vor dir. Rudi Völler kritisiert gerne die Berichterstattung über den DFB. Jetzt saß er in der Talkshow eines rechten Senders. So, jetzt pass mal auf, lieber Rudi! Ich erklär dir jetzt mal was. Ach ja, ich rede dich jetzt einfach mal mit Du an. Das bist du ja gewöhnt. Vor allem einer hat dich immer gnadenlos angeduzt. Du weißt schon, dieser Waldemar Hartmann, der Sportmoderator, der leider überhaupt nicht so drollig ist, wie er aussieht. Waldi wird der Mann genannt, als wäre er ein Schoßhündchen. Das ist der Mann, den die Süddeutsche Zeitung mal als Duzmaschine bezeichnet hat, nun wahrlich nicht. Aber dazu später mehr. Vielleicht ahnst du ja schon, weshalb ich mich an dich wende. Es geht um dein Gespräch mit Waldemar Hartmann auf Nius. Nius? Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was sich hinter diesem merkwürdigen Namen verbirgt? Bist du vom DFB, bei dem du ja als Direktor für die Nationalmannschaften einen hohen Posten bekleidest, irgendwie gebrieft worden, worauf du dich da einlässt? Abgeraten hat dir ja offenbar niemand im DFB von einem Auftritt bei diesem Onlinemedium, zu dessen Grundingredienzien eine tägliche Portion Rassimus gehört. Aber vielleicht hast du ja auch niemanden gefragt. Aufgetreten bist du jedenfalls im schicken Polohemd mit dem Adler auf der Brust und den vier Sternen für die vier Weltmeisterschaften, die Deutschland gewonnen hat. Ich sag dir mal, wie das ausgesehen hat. Wie der Auftritt eines hohen DFB-Vertreters in offizieller Mission. Und das ausgerechnet bei den Faktenverdrehern von Nius, wo man noch jede Statistik so hingebogen hat, dass es ins eigene rechte Narrativ passt. Oder bist gar selber ein rechter Säger – so wie der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, der bei Nius jeden Tag aufs Neue vor der Zerstörung des deutschen Vaterlands durch Robert Habeck oder irgendeinem anderen Grünen warnt? Ehrlich, Rudi, das mag ich nicht glauben.