Die CDU geht jeden Tag einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer schwarz-braunen Regierungszusammenarbeit mit der AfD, meint Stefan Giese. Der Mainzer Historiker Andreas Rödder ist als Vorsitzender der CDU-Grundwertekommission ein Mann mit Einfluss in seiner Partei. Ihm gebührt der Verdienst, endlich offen ausgesprochen zu haben, in welche Richtung sich die CDU unter Friedrich Merz entwickelt. In einem Interview plädiert er dafür, die strikte Abgrenzung zur AfD aufzugeben und bei Gelegenheit CDU-Minderheitsregierungen zu bilden. Dass seine Partei in diesem Modell auf die Unterstützung durch die AfD angewiesen ist, nimmt Rödder billigend in Kauf. Damit ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer schwarz-braunen Regierungszusammenarbeit vorgezeichnet. Überraschend ist das nicht. Schließlich ist es bisher Friedrich Merz selbst, der Partei und Gesellschaft schrittweise auf dieses Szenario vorbereitet hat. Zwar betonen er und andere Parteigrößen stets den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD. Das hindert ihn aber nicht daran, seine Meinung, ob dieser Beschluss auch auf kommunaler Ebene gilt, quasi im Tagesrhythmus zu ändern oder der CDU in Thüringen beizuspringen, wenn diese im Landtag schon mal gemeinsame Sache mit der AfD eines Björn Höcke macht.
via swr: CDU-Minderheitsregierung? Meinung: Seit an Seit mit Faschisten