Moscheen in ganz Deutschland erhielten Dutzende rechtsextreme Drohbriefe, die teilweise mit »NSU 2.0« unterzeichnet sind. Die Ermittler gehen von einem Täter aus – möglicherweise aus Niedersachsen. Eine Serie rechtsextremer Drohbriefe an Moscheen beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft in Osnabrück. Dabei geht es um mittlerweile 33 Fälle von Droh- und Beleidigungsschreiben, die bundesweit an muslimische Gemeinden geschickt wurden – elf davon allein in Niedersachsen. Auch einige wenige christliche Gemeinden wurden bedroht. Zuletzt hatte eine Moschee in Hannover einen mit »NSU 2.0« unterschriebenen Drohbrief erhalten. Darin stand: »Euer Imbiss ist nur der Anfang. Wir kommen wieder.« Auf ein Restaurant an der Moschee war wenige Wochen zuvor ein Brandanschlag verübt worden. Verletzt wurde dabei niemand. Hinweise darauf, dass der Brandanschlag und der Drohbrief zusammenhängen, gibt es jedoch nicht. Recep Bilgen, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Hannover, postete den Drohbrief bei Twitter und schrieb dazu: »Der Staatsschutz muss hier intensiver recherchieren.« Die Absender stellen mit »NSU 2.0« einen Bezug zur rechtsextremen Terrorgruppe NSU (»Nationalsozialistischer Untergrund«) her. Deren Mitglieder hatten zwischen 2000 und 2007 acht türkisch- und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin ermordet.

via spiegel: Bisher 33 Fälle bundesweit Serie rechtsextremer Drohbriefe an Moscheen

siehe auch: Moschee in Bramsche erhält rechten Drohbrief Die DITIB-Moschee in Bramsche wurde Opfer eines Angriffs. Die Gemeinde hat einen rechten Drohbrief erhalten. Absender: „NSU 2.0“. Am Freitag wurde die DITIB-Moschee in Bramsche erneut Opfer eines Angriffs. Dabei erhielt die Gemeinde ein Drohschreiben mit dem Absender „NSU 2.0“. In dem Brief ist unter anderem die Aufschrift: „Macht ruhig weiter so und der Tag ist nicht mehr fern, an dem wir es mit euch so machen, wie wir es mit den Juden gemacht haben“ und „Dumm dümmer Islam“ zu lesen. Ebenso ein Hakenkreuz und das Wort NSU 2.0. Die Moscheegemeinde hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Ermittlungen aufnehmen, teilte die Gemeinde gegenüber IslamiQ mit. Der Vorsitzende der DITIB-Gemeinde in Bramsche, Ahmet Irmak, zeigt sich besorgt. „Wir sind besorgt, dass ähnliche Drohbriefe an verschiedene Moscheen in unserer Region geschickt werden. Wir fordern die zuständigen Institutionen auf, sensibler mit diesen Vorfällen umzugehen“, so Irmak. Einen identischen Drohbrief hat die IGMG-Moschee in Hannover vergangene Woche erhalten.