Die tschechischen “#Reichsbürger” – wenige, aber militant

In Deutschland machen sogenannte “Reichsbürger” von sich reden. Sie erkennen den heutigen deutschen Staat nicht an und behaupten, das Deutsche Reich würde fortbestehen. Eine ähnliche Bewegung gibt es in Tschechien – die sogenannten “Gläubiger”. Sie halten sich für Staatsbürger der ehemaligen Tschechoslowakei. Die heutige Tschechische Republik ist in ihren Augen nur eine private Firma, die ihnen obendrein noch Geld schuldet! Viele Tschechen staunten nicht schlecht, als Ende Mai Videos einer versuchten Besetzung des Prager Stadtgerichts in den sozialen Netzwerken viral gingen. Unter Rufen wie “Gestapo, Gestapo!” oder “Wir sind das Gesetz” drangen erzürnte Aktivisten in einen Gerichtssaal ein, in dem gerade eine Verhandlung lief. Sie konnten nur unter Einsatz der Justizwache zurückgedrängt werden. Impfgegner sind jetzt “Tschechoslowaken” Ort und Zeitpunkt waren nicht zufällig gewählt. Auf der Tagesordnung stand das Revisionsverfahren im Fall der wohl bekanntesten tschechischen Querdenkerin, der ehemaligen Fernsehjournalistin und nunmehrigen Influencerin Jana Peterková, die sich neuerdings auch an die Spitze der “Gläubiger”-Bewegung stellt, wie sich die tschechischen “Reichsbürger” nennen. Peterková musste sich wegen wiederholter Verbreitung von Falschinformationen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie vor Gericht verantworten. Denn dies war ihr Lieblingsthema, bevor sie auf den angeblichen Fortbestand der ehemaligen Tschechoslowakei umsattelte. In ihren Youtube- und Facebook-Videos hatte sie behauptet, die Weltbevölkerung solle um 70 Prozent verringert werden, und vor neuen Konzentrationslagern in Deutschland gewarnt.

via mdr: Die tschechischen “Reichsbürger” – wenige, aber militant

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