Mit Burschenschafts-Outfit und “White Power”-Geste zeigen sich Mitglieder verfassungsfeindlicher Organisationen im Bayerischen Landtag. Eingeladen hatten die AfD-Abgeordneten Maier und Mang. Ein Reporter wurde bedrängt, die Polizei ermittelt. Männer in dunklen Anzügen sind im Bayerischen Landtag keine Seltenheit. Männer in dunklen Anzügen, Mützen und farbigen Bändern bisher schon. Die AfD-Abgeordneten Christoph Maier und Ferdinand Mang hatten vergangenen Donnerstag verschiedene Burschenschaften zur “Festkneipe (…) in Couleur” in den Landtag geladen. Unter den etwa 50 Gästen im Maximilianssaal der Landtagsgaststätte finden sich an diesem Abend auch Mitglieder der Identitären Bewegung (IB) und der “Burschenschaft Danubia München”. Beide Organisationen werden vom bayerischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Auch Franz Schmid, Bundesschatzmeister der “Jungen Alternative” (JA), die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft wird, ist vor Ort sowie prominenter Besuch aus Österreich: FPÖ-Bundespräsidentenkandidat Walter Rosenkranz hält eine Rede. Die Botschaft einiger Burschenschafter wird deutlich, als sie ein Reporter beim Verlassen des Saals fotografiert: Er bekommt das “White Power”-Zeichen vor die Linse. Seit mehreren Jahren schon wird das Okay-Zeichen, bei dem Daumen und Zeigefinger einen Kreis bilden und die restlichen Finger gespreizt werden, in der Neonaziszene als Symbol für “Weiße Macht” verwendet. Und es bleibt nicht bei diesem Zeichen: Der Journalist wird nach eigenen Angaben körperlich bedrängt, ein Polizeibeamter muss schlichten. Laut Polizeipräsidium München wird wegen Nötigung ermittelt. Landtagspräsidentin Aigner: “Keine Gesinnungsprüfung für Besucher” Der Bayerische Landtag hatte bereits im Vorfeld der Veranstaltung laut eigener Aussage für mehr Polizeipräsenz “bis in die Nacht hinein” gesorgt. “So sehr ich gegen antidemokratische Gesinnungen kämpfe und so schwer es mir persönlich fällt: Das verfassungsmäßig geschützte Recht auf freies Mandat beinhaltet eben auch, dass Abgeordnete Besucher ihrer Wahl im Landtag empfangen dürfen”, teilt Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) auf BR24-Anfrage mit.
via br: Auf AfD-Einladung: Rechtsextremisten feiern im Landtag