Die Anastasia-Bewegung spricht ein esoterisch-ökologisches Milieu an – aber vertritt auch rassistische und antisemitische Ideologien. Nun wird sie vom Brandenburger Verfassungsschutz als rechsextremer Verdachtsfall geführt. Der Brandenburger Verfassungsschutz hat die sogenannte Anastasia-Bewegung als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. Das erklärte Verfassungsschutz-Chef Jörg Müller am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags auf Anfrage einer Linken-Abgeordneten. “Teile der Anastasia-Buchreihe weisen verfassungsschutzrelevante Elemente auf, die mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar sind”, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. So enthalte die Buchreihe eine in Teilen völkische, rassistische und antisemitische Ideologie. Die Einstufung als Verdachtsfall ermöglicht dem Verfassungsschutz den Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel. Dazu zählen unter anderem die Observation und das Einholen von Auskünften über Informanten aus der jeweiligen Szene. Dem Anastasia-Netzwerk werden verschiedene Siedlungsprojekte zugeordnet. Wie Recherchen des ARD-Magazins “Kontraste” zeigten, gibt es mehrere solcher Projekte in Brandenburg. Ein größeres befindet sich in Grabow bei Blumenthal (Ostprignitz-Ruppin). Der brandenburgische Verfassungsschutz rechnet gegenwärtig fünf “Familienlandsitze” der Anastasia-Bewegung zu. “Das Personenpotenzial liegt im unteren bis mittleren zweistelligen Bereich”, führte der Ministeriumssprecher aus. Die Bewegung beruft sich auf die Romangestalt Anastasia des russischen Gegenwartsautors Wladimir Megre, wie “Kontraste” weiter ausführt. Ihre Anhänger haben sich einer esoterisch begründeten Rückbesinnung auf die Natur verschrieben, verbunden unter anderem mit einem reaktionären Gesellschaftsverständnis. Die Anhänger gründen “Familienlandsitze” und verschreiben sich dem Prinzip der Selbstversorgung.
via tagesschau: Brandenburg Anastasia-Bewegung als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft
siehe auch: Anastasia-Bewegung in Brandenburg rechtsextremer Verdachtsfall Das Bundesamt für Verfassungsschutz (Symbolfoto) Foto: dpa Innenministerium: In Teilen völkische, rassistische und antisemitische Ideologie 07.06.2023 17:23 Uhr Der Brandenburger Verfassungsschutz hat die sogenannte Anastasia-Bewegung als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. Das erklärte Verfassungsschutz-Chef Jörg Müller am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags auf Anfrage einer Linken-Abgeordneten. Dem Netzwerk werden verschiedene Siedlungsprojekte zugeordnet. Ein größeres Projekt befindet sich in Grabow in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bewegung beruft sich auf die Romangestalt Anastasia eines russischen Gegenwartsautors. Ihre Anhänger haben sich einer esoterisch begründeten Rückbesinnung auf die Natur verschrieben, verbunden unter anderem mit einem reaktionären Gesellschaftsverständnis. Die Anhänger gründen Familienlandsitze und verschreiben sich dem Prinzip der Selbstversorgung.