Kategorie »#Männerfeindlichkeit« – Die Leerstelle der #Kriminalstatistik

Das Innenministerium zählt in der Statistik für politisch motivierte Kriminalität neuerdings auch »männerfeindliche« Straftaten. Die Polizei allerdings kennt kaum Fälle, die Linke spricht von einer »Scheinkategorie«. Regelmäßig machen Fälle von Frauen, die von ihren Partnern misshandelt oder sogar getötet werden, hierzulande Schlagzeilen. In Deutschland werden pro Jahr mehr als hundert sogenannte Femizide registriert. Frauenfeindlichkeit kann politisch motiviert sein, aber auch Homosexuelle, Transpersonen oder Menschen ohne eindeutiges Geschlecht sind regelmäßig Opfer von Beleidigungen oder körperlicher Gewalt. Im Durchschnitt wird etwa eine solche politisch motivierte Tat pro Tag in Deutschland registriert. Wenn Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am kommenden Dienstag die neue Statistik zu politisch motivierter Kriminalität vorstellt, dann werden nicht nur diese Fälle zur Sprache kommen. Seit dem 1. Januar 2022 ordnet Faesers Ministerium Straftaten im Bereich der geschlechtsspezifischen Hasskriminalität in drei Kategorien ein: »Geschlechtsbezogene Diversität«, womit Straftaten gegen Tanspersonen, Homosexuelle oder nicht-binäre Personen gemeint sind, »Frauenfeindlichkeit« – und neuerdings auch »Männerfeindlichkeit«. Allerdings hat die Polizei im Jahr 2022 kaum Taten ausgemacht, die unter die neue Kategorie fallen könnten. 14 männerfeindliche Straftaten in einem Jahr registriert Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums werden in der Kategorie »vorurteilsgeleitete gegen Männer oder das männliche Geschlecht gerichtete Straftaten der Hasskriminalität« gezählt, wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Eine Umfrage des SPIEGEL bei den 16 Landeskriminalämtern allerdings ergab, dass Beamte in neun Bundesländern im Jahr 2022 keine einzige männerfeindliche Tat registrierten. In Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz lägen noch keine Daten dazu vor, aus Mecklenburg-Vorpommern kam keine Antwort. Die übrigen vier Bundesländer meldeten insgesamt 14 männerfeindliche Straftaten, dagegen wurden im selben Zeitraum 191 frauenfeindliche Straftaten registriert sowie 336, die gegen Transpersonen oder Menschen ohne eindeutiges Geschlecht gerichtet waren – über hundert allein in Berlin.

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