Mehr als 40 Demonstranten zeigen Flagge am Kulturzentrum. Die geräuschlose Vermietung an die AfD durch das Rathaus stößt auf Unverständnis. Von Bernhard Lohr, Taufkirchen Anhören Merken Teilen Feedback Drucken Der kurzfristige Aufruf der Grünen zu einer Protestaktion gegen eine AfD-Veranstaltung hat breiten Widerhall gefunden. Nach Einschätzung der Organisatoren erschienen am Sonntagabend 40 bis 50 Personen zu einer Demonstration vor dem Kultur- und Kongresszentrum in Taufkirchen, wo die Rechtsaußen-Partei zu einer Veranstaltung über den Ukrainekrieg eingeladen hatte. Christoph Nadler, Grünen-Kreisrat aus Taufkirchen und stellvertretender Landrat, sagte, es seien deutlich mehr Gegendemonstranten gewesen als Parteigänger der AfD, die vorne am Haupteingang ins Gebäude gegangen seien. Nadler sprach von einem Erfolg. Und: “Wehret den Anfängen.” Die Grünen hatten erst tags zuvor mehr oder weniger zufällig über Flugblätter, die die AfD in Teilen Taufkirchens verteilt hatte, von der Parteiveranstaltung erfahren, die unter der Überschrift “Verhandeln statt eskalieren! Für Frieden und Zusammenarbeit in Eurasien” stand. Grünen-Gemeinderat Rudi Schwab begann am Samstag, für die Protestaktion zu mobilisieren. Auch SPD-Vertreter wie die Landtagskandidatin Christine Himmelberg waren dann dabei. Einige Demonstranten hatten auf die Schnelle Transparente gemacht. “Kein Raum für Faschisten”, war zu lesen. Nadler machte auch zehn bis 15 Bürger aus, die er keiner Partei zuordnen konnte. Auf der AfD-Veranstaltung waren als Redner der AfD-Bundestagsabgeordnete Gerold Otten aus dem Landkreis München angekündigt sowie der aus Lindau stammende AfD-Politiker Rainer Rothfuß. Otten ist Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestags. Rothfuß hat den Verein “Druschba global” mitgegründet und ist für russlandfreundliche Positionen bekannt. Er wird mit einem bekannten Nato-Kritiker aus der Schweiz in Verbindung gebracht. Rothfuß ist im März für die kürzlich verstorbene Corinna Miazga in den Bundestag nachgerückt.