Rassistischer Vorfall bei #Aldi: #Filialleiter wegen #Körperverletzung vor #Gericht – #PrinceOfori

Der Berliner Prince Ofori filmte, wie er rassistisch angegangen wurde. Das Video ging viral. Am Dienstag sahen sich die Beteiligten vor Gericht wieder. Manchmal prallen in Berlin-Neukölln Welten aufeinander: Der eine besteht darauf, Schokoküsse so zu bezeichnen, wie er es immer getan hat. Der andere sieht das als Provokation und will vermeiden, dass die Jungen von den Alten lernen. Was dann in einer Aldi-Filiale passierte, nennen manche eine klassische Täter-Opfer-Umkehr: Eine Menschentraube bildete sich um den großen Schwarzen Mann, der Filialleiter wirft einen Karton auf ihn und rechtfertigt die rassistische Fremdbezeichnung. Prince Ofori hat das gefilmt und auf Instagram veröffentlicht. Das Video ging viral und hatte über acht Millionen Klicks. Der alte Mann und Prince Ofori haben sich außergerichtlich geeinigt: Mit einer Entschuldigung war es getan. An diesem Dienstagmittag geht es deshalb nicht um die Schokoküsse, sondern um den Wurf des Pappkartons. (…) Stephan P. sitzt wegen Körperverletzung auf der Anklagebank. „Das klingt niedlich, weil es um einen Pappkarton geht“, sagt Oforis Anwalt. „Aber es ist ein Angriff auf die Würde. Ein Skandal.“ Der Angeklagte gesteht, den Pappkarton geworfen zu haben. Er begründet das damit, dass er Ofori „auf Abstand halten“ wollte. Stephan P. erwähnt mehrmals dessen kräftige Statur, er sei ihm so nah gekommen, dass er den „Sabber schon sehen“ konnte. Stephan P. gibt auch zu, dass er gefragt habe, wo geschrieben steht, dass man die entsprechende Fremdbezeichnung nicht mehr benutzen darf. (…) Der alte Mann, der mit der Bezeichnung der Süßigkeiten den Anlass gab, hat sich längst entschuldigt – entgegen seiner Überzeugung, wie seine Aussage im Verfahren zeigt: „Das wird immer schlimmer“, sagt er. „Bei einem ganz normalen Ausdruck werden wir als Rassisten bezeichnet.“ Der Angeklagte beschwert sich über die Presseberichte zum Video, das ihn schließlich seine Stelle als Filialleiter gekostet hat. Nun sei er stellvertretender Marktleiter bei Netto und fange „lieber noch mal von unten“ an. Ja, er habe eine Rechtsschutzversicherung, antwortet er Oforis Anwalt. Nein, sein zivilrechtlicher Anwalt habe ihn nicht wegen eines Vergleichs angesprochen, den die Gegenseite erwirken wollte.

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