Vordergründig bekämpft eine Hamburger Volksinitiative die Gendersprache – gleichzeitig macht deren Chefin aber auch Stimmung gegen queere Menschen. Nach queerfeindlichen Äußerungen der Sprecherin der Hamburger Volksinitiative “Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung” haben SPD und Linke die CDU aufgefordert, auf Distanz zu der von ihr unterstützten Initiative zu gehen. Äußerungen wie die von Sprecherin Sabine Mertens dürften nicht unwidersprochen bleiben, hieß es. CDU-Fraktionschef Dennis Thering stellte klar: “Der Diskriminierung von Homosexuellen stellen wir uns klar entgegen. Die Aussage von Frau Mertens ist daher inakzeptabel.” Auch werde dem “berechtigten Anliegen der großen Mehrheit der Bevölkerung gegen das Gendern” damit nicht geholfen. Mertens hatte im “Hamburger Abendblatt” (Bezahlartikel) bezüglich des Genderns von “feministischer Propaganda” und “PR-Maßnahmen der LGBTQ-Bewegung” gesprochen und die Ansicht vertreten, “dass sich normalerweise Männer und Frauen zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen”. Außerdem erklärte sie: “Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.” (…) “Mit den queerfeindlichen Aussagen von Sprecherin Sabine Mertens hat die Volksinitiative schnell ihr wahres Gesicht gezeigt”, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Jenny Jasberg. Es gehe der Initiative nicht um Feinheiten der deutschen Rechtschreibung, sondern um den Ausschluss von Menschen, “die nicht in ihr rückständiges Weltbild passen, das längst durch entsprechende Rechtsprechung im Bund rechtsverbindlich überholt wurde”. Rot-Grün in Hamburg stehe dafür, “dass gegendert werden kann, aber nicht muss”, so Jasberg weiter. Das sehe auch eine Handlungsempfehlung des Senats für die Behörden vor. “Die Volksinitiative hingegen will jegliche Form geschlechtergerechter Sprache verbieten.”
via queer: Hamburger Anti-Gender-Initiative erklärt Homosexuelle zur Gefahr für menschliche Evolution
