“Bewegte Naturschule” – unterstützt und untersagt – #reichsbürger

In Bewegung lernen – das war die Idee einer Initiative, die im Frühjahr 2022 im Bayerischen Wald eine Schule gründen wollte. Doch die Einrichtung durfte nicht öffnen. Weitere Recherchen ergaben nun, dass sie von einem Reichsbürger unterstützt wurde. In Atzldorf im Kreis Freyung-Grafenau sollte sie entstehen: eine Schule mit völlig neuem Konzept. Kinder sollten in Bewegung und an der frischen Luft spielerisch lernen. Dutzende Eltern hatten ihren Nachwuchs schon für die geplante Grundschule angemeldet. Doch diese Kinder gehen jetzt wohl auf normale Schulen. Denn: Die "Bewegte Naturschule" wurde nicht genehmigt, der Unterricht im Herbst nicht aufgenommen. (...) Nach BR-Informationen hat auch Maximilian Eder, Ex-Offizier der Bundeswehr und Mitglied der "Reichsbürger"-Gruppe, die einen Umsturz in Deutschland geplant haben soll, die Schule unterstützt. Eder war demnach von den Plänen der "Bewegten Naturschule" überzeugt und warb für die Gründung. Der Oberst a.D. wurde Anfang Dezember bei der "Reichsbürger"-Razzia im italienischen Perugia festgenommen. Der 64-Jährige sollte laut Ermittlern zum Führungsstab des "militärischen Arms" gehören. Bei der Razzia wurde auch Eders Haus durchsucht. Es steht in Eppenschlag im Kreis Freyung-Grafenau und damit in der Gemeinde, in der die Elterninitiative einen Zweit-Standort der "Bewegten Naturschule" hatte gründen wollte.

via br: "Bewegte Naturschule" – unterstützt und untersagt

Statt einer «Wandergruppe Züger» tauchen im Sommer deutsche Neonazis in einem Zürcher Pfadiheim auf. Doch erst jetzt hat der Aufmarsch Folgen

Rechtsextreme mieten in Rüti eine Waldhütte – und übertölpeln damit die Zürcher Behörden. Ein halbes Jahr später entscheidet sich, ob gegen Teilnehmer des Anlasses ermittelt wird Im Pfadiheim in Rüti versammelten sich Mitte Juni über fünfzig Neonazis, viele von ihnen aus Deutschland. PD «Sieg Heil!», «Ausländer raus!» und «Juden raus!», so schallt es durch das Wohnquartier in Rüti. Auf Tonaufnahmen ist zu hören, wie der Sänger der Band FieL (Fremde im eigenen Land) auf einer Akustikgitarre ein Lied mit dem Titel «Der Tag, an dem das deutsche Herz Flammen schlägt» zum Besten gibt. Dazwischen sind aus dem nahe gelegenen Pfadiheim Gegröle und rechtsextreme Parolen zu vernehmen. Es ist Mitte Juni 2022, und in der Gemeinde im Zürcher Oberland geht gerade einer der ersten grösseren Anlässe von Rechtsextremen in der Schweiz nach Aufhebung der Corona-Massnahmen über die Bühne. Anwesend sind an diesem Samstagabend des 18. Juni über fünfzig Neonazis, ein Grossteil von ihnen stammt aus Deutschland. Erschrockene Anwohner alarmieren die Polizei. Die Einsatzkräfte lösen den Anlass beim Pfadiheim schliesslich auf. Sie nehmen die Personalien der Anwesenden auf, zwei Dutzend Teilnehmer weisen sie weg. Die übrigen Neonazis übernachten vor Ort. Sie sind zu betrunken, um noch nach Hause zu gehen. (...) Die Staatsanwaltschaft hat Strafverfahren gegen mehrere Personen eröffnet, wie Erich Wenzinger, Sprecher der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, auf Anfrage sagt. Gegen die Beteiligten wird wegen des Verdachts auf Diskriminierung ermittelt. Zudem werde im laufenden Verfahren auch geprüft, ob Verstösse gegen weitere Straftatbestände vorlägen, sagt Wenzinger. Bis zu einem rechtsgültigen Verfahrensabschluss gilt in allen Fällen die Unschuldsvermutung. Bands aus militantem Neonazi-Netzwerk zu Gast Welche Kreise hinter der Neonazi-Party stecken, zeigt sich schon kurz nach dem aufgelösten Anlass. Die Spur führt zum militanten Blood-&-Honour-Netzwerk. Laut Informationen des antifaschistischen Recherchekollektivs Antifa Bern nahmen bekannte deutsche Exponenten aus der Szene an dem Anlass teil. Das zeigt sich auch bei den Bands: Neben FieL aus Mecklenburg-Vorpommern ist in Rüti eine Band zu Gast, die innerhalb der deutschsprachigen rechtsextremen Szene zu den bekanntesten Musikgruppen gehört. Ihr Name: Oidoxie. Belege für die Anwesenheit der beiden Bands finden sich in den Tonaufnahmen, aber auch in Bildern. Ein Foto zeigt den Gitarristen von Oidoxie vor dem Pfadiheim, dahinter ist auch das Banner der Gruppe sichtbar. Die Dortmunder Band ist seit 1995 aktiv, glorifiziert rechten Terror und weist gute Verbindungen in die Schweiz auf – unter anderem zum mehrfach verurteilten Neonazi Kevin G., der selbst aus dem Zürcher Oberland stammt.

via nzz: Statt einer «Wandergruppe Züger» tauchen im Sommer deutsche Neonazis in einem Zürcher Pfadiheim auf. Doch erst jetzt hat der Aufmarsch Folgen

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