“Korrupte Netzwerke”, “Anbiederung an menschenverachtende Regime” wie das in Russland: Mit einer heftigen Abrechnung tritt die Gießener Bundestagabgeordnete Joana Cotar aus der AfD aus. Für Parteikollegen und politische Beobachter kam der Schritt am Montagmorgen nicht gar so überraschend: Joana Cotar, Bundestagsabgeordnete aus Langgöns (Gießen), lag länger im Clinch mit der AfD. Und sie hatte den Hinweis auf ihre Zugehörigkeit vor kurzem aus ihrem Twitterprofil gelöscht. Nun verkündete die Mitbegründerin und einstige AfD-Co-Landesvorsitzende: “Nach zehn Jahren nehme ich Abschied von der #AfD.” Die Heftigkeit, in der sie das tat, fiel aber womöglich stärker aus, als von der Parteiführung erhofft. In einer Stellungnahme unter dem Titel “Immer für die Freiheit” rechnet die 49-Jährige ab. Die zum gemäßigteren Teil der AfD gerechnete Politikerin war einmal Co-Landesvorsitzende, gehörte zwischenzeitlich dem Bundesvorstand an und unterlag 2021 beim Kampf um die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl. (…) Ihr Bundestagsmandat will Cotar behalten und als fraktionslose Abgeordnete weitermachen. Sie kam 2017 als Zweite auf der AfD-Landesliste ins Parlament, wurde dort Mitglied im Digitalausschuss. Cotar hat auch einen Sitz im Gießener Kreistag. (…) Eine Gruppe Konservativer will mit einer neuen Partei namens “Bündnis Deutschland” antreten. Am vergangenen Wochenende hatten sich Mitglieder in Fulda zur Gründung versammelt, darunter frühere Mitglieder von CDU und Freien Wählern. Es soll auch Verbindungen zu gemäßigteren AfD-Politikern geben, die unzufrieden mit der eigenen Partei sind

via hessenschau: “Korrupte Netzwerke”, “Anbiederung” an Putin Bundestagsabgeordnete Cotar verlässt AfD und rechnet ab

siehe auch: Bundestagsabgeordnete verlässt die AfD :Joana Cotar tritt aus und nach Die Abgeordnete Cotar ist aus Partei und Fraktion ausgetreten. Sie spricht von „Dauermobbing“ und „korrupten Netzwerken“ in der AfD. (…) Die frühere Mitstreiterin des ebenfalls Anfang des Jahres ausgetretenen Ex-Parteivorsitzenden Jörg Meuthen war eine der größten Kritikerinnen der Parteispitze um Tino Chrupalla. Cotar war mit Meuthens Unterstützung vor der letzten Bundestagswahl als Spitzenkandidatin gegen den vom völkischen Flügel unterstützten Chrupalla angetreten und dabei gescheitert. Ebenso hatte sie vorm Parteitag in Riesa im Juni heftige öffentliche Kritik an Chrupalla geäußert und war mit weiteren Un­ter­stüt­ze­r*in­nen mit einer Palastrevolution krachend gescheitert.

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