Kremlchef Putin gibt der Ukraine die Schuld an der schweren Explosion auf der Krimbrücke – und spricht von »Terror«. Wladimir Putin macht den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krimbrücke verantwortlich. »Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war«, sagte der Kremlchef am Sonntagabend. Die ukrainische Führung in Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt. Bei der Vorbereitung des »Terroranschlags« hätten angeblich auch russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen, sagte der Chef der russischen nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, bei einem Treffen mit Putin, von dem Staatsmedien am Sonntag Videoausschnitte veröffentlichten. Der Kreml hat für Montag eine Sitzung Putins mit dem nationalen Sicherheitsrat angekündigt. Dort könnte eine Reaktion auf den Anschlag besprochen werden. Bastrykin informierte Putin laut der russischen Agentur Tass auch über die Identifizierung der Verdächtigen, die an der Vorbereitung des Bombenanschlags beteiligt waren. »Wir haben die Route des Lastwagens, in dem die Explosion stattfand, bereits ermittelt. Bulgarien, Georgien, Armenien, Nordossetien, Krasnodar…« Mithilfe von FSB-Agenten sei es gelungen, »Verdächtige unter denjenigen zu identifizieren, die möglicherweise einen Terroranschlag vorbereitet haben«, erklärte er.
via spiegel: Russlands Krieg in Osteuropa Putin macht Kiews Geheimdienst für Explosion auf Krimbrücke verantwortlich
siehe auch: Putins Koch lässt Gerüchteküche brodeln Ein mutmaßlich ukrainischer Angriff auf die strategisch wichtige Kertsch-Brücke auf der Krim lässt die Unruhe in der bisher Putin-treuen russischen Kriegsfront wachsen (…) Offiziell hat sich niemand zum Angriff auf das teure Prestigeprojekt von Russlands Präsident Wladimir Putin bekannt. Mehrere Medien, darunter die New York Times und das Wall Street Journal, wollen allerdings unter der Hand aus Kiew Bestätigungen erhalten haben. Auch in Russland gingen offizielle und inoffizielle Äußerungen auseinander. Offiziell mühte sich der Kreml, die Explosion als weitgehend konsequenzenlos zu verkaufen: ein “Terroranschlag”, der das Bauwerk nur beschädigt und nicht zerstört habe. Putin habe “keine Pläne”, sich zu äußern, teilte sein Sprecher Dmitri Peskow mit. Bilder von Zügen, die Stunden nach dem Angriff wieder über den Eisenbahnteil der Brücke fuhren, präsentierte man offensiv. (…) Dazu kommt, dass sich auch in Russland die offene Kritik an der Kriegsführung mehrt – vor allem vonseiten jener, die einer noch härteren Gangart das Wort reden. In der vergangenen Woche waren das unter anderen der Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, und der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Kadyrow forderte auf Twitter unter anderem den Einsatz taktischer Nuklearwaffen und die Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur, Prigoschin lässt über von ihm kontrollierte Medienkanäle Kritik und Gerüchte verbreiten. Fragwürdige Gerüchte Dazu zählt unter anderen jenes, dass die Zeit des Verteidigungsministers Sergej Schoigu und von Generalstabschef Waleri Gerassimow vorbei sei, ihre Ablösung bevorstehe. Auf deren Posten soll sich auch Prigoschin, der einst wegen einer Teilhaberschaft an einer Gastro-Firma als “Putins Koch” bezeichnet wurde, selbst Hoffnungen machen; Ukraine spottet über Putin :”Happy Birthday, Mr. President”. Die Zerstörung der Krim-Brücke sorgt in der Ukraine für Spott. Mit Blick auf Putins 70. Geburtstag ist von einem besonderen Geschenk die Rede. Die Brücke verbindet die von Russland annektierte Schwarzmeerinsel Krim mit dem russischen Festland. Russland vermutet, dass eine explodierte Lastwagenbombe die Ursache war. Beitragslänge: 1 min Datum: 08.10.2022 Am Freitag hat Russlands Präsident Wladimir Putin seinen 70. Geburtstag gefeiert. Nach der schweren Explosion auf der russischen Krim-Brücke nur einen Tag später ist in der Ukraine der Spott groß. Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, veröffentlichte am Samstag auf Facebook Aufnahmen von dem teils zerstörten Bauwerk, das Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Daneben stellte er ein Video, das die Hollywood-Legende Marilyn Monroe zeigt, wie sie im Jahr 1962 für den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy das Geburtstagsständchen “Happy Birthday, Mr. President” singt.