Die GdP sieht die Polizei unter Generalverdacht gestellt. Struktureller Rassismus sei „herbeigeredet“. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich zu den Rassismus-Vorwürfen gegen die Berliner Polizei geäußert. In einer Pressemitteilung sprach die GdP von einem „Generalverdacht“ der gegen die Polizei erhoben würde. Hintergrund ist ein in den sozialen Medien vielfach geteiltes Video, dass einen Polizeieinsatz in einer Berliner Wohnung zeigt. Ein Berliner Polizist soll eine Frau bei dem Einsatz rassistisch beleidigt haben. Im Video zu sehen ist, wie einer der Beamten zu Frau „Geh raus!“ sagt. „Das ist mein Haus!“, erwiderte diese. „Das ist mein Land und du bist hier Gast!“, erwidert der Polizist. Polizeigewerkschaft wehrt sich gegen „Nazi-Vorwürfe“ Der Staatsschutz ermittelt nun gegen den Polizisten. Der Senat distanzierte sich: „Der Senat verurteilt ein solches Verhalten aufs Schärfste, es ist absolut inakzeptabel“, sagte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. „Einen solchen Polizeibeamten wollen wir in Berlin nicht.“ Die GdP fordert nun eine „richtige Einordnung“ des Vorfalls. Gegen sogenannte „Nazi-Vorwürfe“ wehre sie sich vehement. „Wir haben in den letzten Tagen eine Hetzjagd gegen die Berliner Polizei erlebt,“ so GdP-Landeschef Stephan Weh am Dienstag. Manche Berliner Abgeordnete würden „einen strukturellen Rassismus in der Berliner Polizei herbeireden“, ohne passende Belege dafür vorzuweisen.

via berliner zeitung: Rassismus-Vorwürfe : Polizeigewerkschaft wehrt sich gegen „Nazi-Vorwürfe“

siehe dazu auch: Krapf, Andreas Ulrich Erich: Rechtsextremismus in deutschen Polizeibehörden. In der vorliegenden Arbeit wurden deutsche Polizeibeamte nach ihren Erfahrungen mit Rechtsextremismus innerhalb der Polizeibehörde befragt. Dafür wurden fünf anonyme Interviews mit Beamten aus verschiedenen deutschen Bundesländern durchgeführt und anschließend qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Beamten vor allem einen rassistischen Sprachgebrauch der Kollegen wahrgenommen haben und von Racial Profiling als typischer Fahndungspraxis berichten. Des Weiteren kann ein psychologischer Verzerrungseffekt bei der Polizeiarbeit dazu führen, dass sich Beamte politisch nach rechts sozialisieren. Als förderliche Faktoren im Umgang mit Rechtsextremismus in der Behörde wurden vor allem Prävention durch Bildung und Aufklärung, interne Kommunikation und Unterstützung durch die Behörden identifiziert. Als größte Hindernisse im Umgang mit Rechtsextremismus wurden der in den Dienstgruppen anzutreffende Korpsgeist und die daraus resultierende Angst vor möglicher sozialer Ausgrenzung nach Aussage gegen andere Beamte festgestellt. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass anonyme Polizeibeschwerdestellen einen sinnvollen Lösungsansatz für die gegenwärtige Situation darstellen können.

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