Der Axel-Springer-Verlag hat juristischen Ärger: Eine Ex-Mitarbeiterin verklagt das Medienhaus in den USA. Für Springer ist das Verfahren heikel. Dem Axel-Springer-Verlag droht infolge des Skandals um den geschassten Bild-Chef Julian Reichelt ein teurer Rechtsstreit in den USA. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Bild-Zeitung, die zeitweilig eine Affäre mit Reichelt gehabt hatte und zunächst protegiert und dann fallen gelassen wurde, hat an einem kalifornischen Gericht Klage eingereicht. Die Klage, die sich gegen Bild sowie den US-amerikanischen Ableger Axel Springer Services mit Sitz in Delaware richtet, listet insgesamt elf Vorwürfe gegen Springer auf. Demnach soll sich der Verlag der sexuellen Belästigung, Vergeltungsmaßnahmen, unfairer Entlohnung sowie Beihilfe zu Belästigung schuldig gemacht haben. In der Klageschrift, die ZEIT ONLINE einsehen konnte, hat die Ex-Mitarbeiterin eine Verhandlung vor einer Jury in Los Angeles beantragt. (…) Gegenüber dem kalifornischen Gericht erklärt der Anwalt der ehemaligen Mitarbeiterin dies damit, seine Mandantin habe Angst vor einem Rausschmiss gehabt, wenn sie dem Drängen auf Sex nicht nachkomme. Sie habe deshalb keine Wahl gehabt. Reichelt habe sie manipuliert und für Sex benutzt. Von Sex auf Verlangen ist in der Klage die Rede (“sex on demand”). Reichelt bestreitet auch das, es gebe umfangreiche Korrespondenz, die belege, dass die Frau ihrerseits den Kontakt und die Nähe gesucht habe.
via zeit: Reichelt-Affäre : Klage gegen “Bild” wegen sexueller Belästigung