Das Bundesinnenministerium ist besorgt über die Zunahme von Desinformationskampagnen. Plattformanbieter sollen gegen falsche Nachrichten vorgehen. Auf den ersten Blick sind sie nicht von echten Nachrichtenseiten zu unterscheiden: Aufmachung, Farbgebung, Logos oder Schrifttypen kommen den Leser:innen bekannt vor. Doch auf den Seiten werden erfundene Nachrichten, gefälschte Videos verbreitet. Fakeaccounts bei Facebook oder anderen sozialen Medien locken ahnungslose Nutzer:innen auf die Propagandaseiten. Auch in Kommentarspalten auf verschiedenen Newsportalen tauchen die digitalen Lockvögel auf. Wer genau sie geschickt hat, ist schwer herauszufinden. Dass sie einen politischen Auftrag haben, ist hingegen eindeutig. Eine aktuelle Recherche von t-online zeigt nun die Strategie und wie Verbreitung von gefälschten Nachrichten funktioniert. Das Portal konnte mehr als 30 neu registrierte Internetadressen enttarnen. Diese führten unter anderem zu t-online, aber auch zum Spiegel, zu FAZ, Welt oder Bild. Das Bundesinnenministerium äußerte sich besorgt über diese Desinformationskampagne. Sie zeige exemplarisch das Ausmaß prorussischer Propaganda und Desinformation in Deutschland, teilte ein Ministeriumssprecher auf taz-Anfrage mit. Und: „Diese verfolgen das Ziel, Vertrauen in Politik, Gesellschaft und staatliche Institutionen zu untergraben.“ Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei eine Zunahme festzustellen.
via taz: Desinformation im Netz :Trolle nehmen sich Newsseiten vor
