Wladimir Putin hetzt gegen westliche Dekadenz. Seine jüngere Tochter Katerina Tichonowa hingegen scheint luxuriöses Leben zu lieben. Mehr als 20 Mal reiste sie in den vergangenen Jahren nach München – unbemerkt von deutschen Behörden. (…) Schon am 19. März 2022 machte Wladimir Putin in einer Rede an die Russen klar, dass er auch Krieg gegen den angeblich zersetzenden Einfluss westlicher Lebensart führt. Diese Rede wurde vor allem durch Putins Aussage bekannt, dass das »russische Volk« solche Landesverräter »wie Insekten« ausspucken werde. Was nicht bekannt ist: Ob der russische Präsident damit auch seine eigene Tochter Katerina Tichonowa und ihren mutmaßlichen Partner Igor Selensky meinte. (…) »Wenn man sich das Leben ansieht, das Igor Selensky in München gelebt hat, die Reisen, die er mit Katharina Tichonowa unternommen hat, dann war das eine typisch westliche Art von Leben. Wenn Putin also Russen mit westlicher Mentalität und Lebensart als nationale Verräter bezeichnet, bezeichnet er auch seine Tochter als nationale Verräterin.« Diese mögliche Doppelmoral betrifft allerdings nur die russische Seite dieser Geschichte. Auf deutscher Seite fällt vor allem auf, wie wenig die Behörden von Katerina Tichonowas Besuchen wussten, die regelmäßig nach Deutschland reiste, offensichtlich begleitet von bewaffneten Bodyguards. »Sie ist zum Teil mit Aeroflot-Flügen von Moskau nach München gereist. Das heißt, sie muss ihren Pass vorgezeigt haben. Es muss Behörden aufgefallen sein, dass sie ein und ausgereist ist«, erzählt die Investigativjournalistin Maria Christoph. »Und das hätte man vielleicht hinterfragen können: warum wurden diese Reisen unternommen? Zum Teil waren auch weitere Personen mit an Bord, von denen man jetzt nicht genau weiß: Sind die einfach befreundet oder gab es da tatsächlich irgendeine Mission?«
via spiegel: Das geheime westliche Luxusleben von Putins Tochter