Die Gruppe Russitsch und die Russische Reichsbewegung kämpfen in der Ukraine gegen mutmassliche Nazis, sind aber selber welche. Ein Widerspruch, den sie zum vermeintlichen Wohle grösserer Ziele ausblenden. Es sind schaurige Aussagen, die Evgeny Rasskazov in seinen sozialen Medien verbreitet. Der russische Soldat teilte am Dienstag ein Video auf Telegram, in dem er erzählt, welch sexuelle Erregung er beim Töten von Ukrainern verspürt: «Zu wissen, dass du seine Frau zur Witwe gemacht hast, bereitet dir Vergnügen. Zu wissen, dass du seine ganze Familie zum Weinen gebracht hast, bereitet dir Vergnügen. Zu wissen, dass er in einem Sarg nach Hause kommen wird, bereitet dir Vergnügen. Dein Schwanz wird hart. Zumindest ein kleines bisschen.» Die Aussagen erreichen ein neues Level der Fragwürdigkeit, wenn man erfährt, dass Rasskazov ein bekennender Neonazi ist. Ein Neonazi, der sich an einem Krieg beteiligt, um die Ukraine zu «entnazifizieren». Rasskazov, der in den sozialen Medien als «Topaz» bekannt ist, hat sich 2014 der russischen Söldnergruppe Russitsch angeschlossen. Mit dieser Gruppe ist er nun in der Ukraine unterwegs. Gegründet wurde sie im Sommer 2014 von Alexei Miltschakov und Jan Petrowski. Zuvor hatten beide an einem paramilitärischen Trainingsprogramm der Russischen Reichslegion teilgenommen, die der Russischen Reichsbewegung angehört.

via watson: Warum russische Neonazis freiwillig die Ukraine «entnazifizieren»