Erstmals soll sich ein mutmaßlicher Wachmann eines Kriegsgefangenenlagers der Wehrmacht vor Gericht verantworten. Doch noch ist die Anklage nicht zugelassen. Die Berliner Justiz prüft Vorwürfe gegen einen mutmaßlichen ehemaligen Wachmann eines Kriegsgefangenenlagers der Wehrmacht. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen den 98-jährigen Mann erhoben und wirft ihm Beihilfe zum grausamen Mord in 809 Fällen vor, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag sagte. (…) Der Mann, der dem NDR zufolge in Berlin lebt, soll als 19-Jähriger auf einem Wachturm im Kriegsgefangenenlager Wladimir-Wolynsk auf dem Gebiet der heutigen Westukraine eingesetzt gewesen sein. Dort wurden sowjetische Soldaten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Viele Gefangene verhungerten oder starben an Krankheiten. Die Anklage der Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem 98-Jährigen vor, diese Tötungen mit seinem Handeln unterstützt zu haben, sie sieht das Mordmerkmal der Grausamkeit erfüllt.
via tagesspiegel: Beihilfe zum grausamen Mord in 809 Fällen Berliner Staatsanwaltschaft klagt 98-jährigen Ex-Wehrmachtssoldaten an