Stand: 02.08.2022 13:38 Uhr Die Staatsanwaltschaft Rostock hat Anklage gegen einen bekannten “Reichsbürger” aus Annenhof bei Demmin erhoben. Er war zuletzt aufgefallen, weil er auf seinem Grundstück ein rechtsextremes Jugendcamp veranstaltet hatte. Der Angeklagte soll ein Flugblatt verfasst haben, in dem er die Abschaffung der Bundesrepublik Deutschland gefordert habe. Das sei bereits zwischen 2019 und 2020 passiert. Laut Staatsanwaltschaft soll er eine Schrift im Internet hochgeladen haben, die dazu aufruft, die Bundesrepublik durch das Deutsche Reich zu ersetzen und die parlamentarische Demokratie unter Einsatz militärischer Streitkräfte abzuschaffen. Der gebürtige Schweizer muss sich nun vor Gericht wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole verantworten. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Der Mann ist der Polizei bereits bekannt und gilt als eng vernetzt mit der Neonaziszene in Mitteleuropa. Er nahm 2006 an der internationalen Holocaust-Leugner-Konferenz in Teheran teil und galt als Kopf der paramilitärischen “Europäischen Aktion”.
via ndr: Rechtsextreme Schrift: Anklage gegen bekannten Neonazi
siehe auch: Reichsbürger organisiert #Jugendcamp in #MV – und verstößt nicht mal gegen das Gesetz – #BernhardSchaub #HDJ #HeimattreueDeutscheJugend #Sturmvogel Eine Flagge mit rechter Symbolik, Minderjährige mit uniformähnlicher Kleidung: Ein fragwürdiges Jugendcamp hat jetzt bei Demmin für Aufsehen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft erkennt keine strafrechtliche Relevanz – ermittelt wird gegen den mutmaßlichen Organisator, einen Reichsbürger, trotzdem. Neben einer Jurte weht eine Flagge mit völkischer Symbolik. Die Jugendlichen, die über das Camp laufen, tragen beigefarbene Hemden, schwarze Hosen oder Röcke – und damit eine uniformähnliche Kleidung, die an die dunkelsten Nazi-Zeiten erinnert. Auf der Kleidung der Jugendlichen prangt ein Wotansknoten – Symbol aus der nordischen Mythologie, das auch von Rechtsextremen verwendet wird. Die Haare der Mädchen, die über das Lagergelände spazieren, sind streng geflochten. Organisator aus MV in rechter Szene zu Hause Wo? Mitten in MV und auch zugleich mitten im Nirgendwo am Ortsende der abgelegenen Siedlung Annenhof in Nossendorf nahe des Trebelflusstals. Organisator soll der mutmaßliche Reichsbürger Bernhard Schaub sein, der in dem Ort lebt.; Rätselhaftes Jugendcamp bei Demmin wirft Fragen auf Ein Jugendcamp in Annenhof hat am Wochenende für Aufsehen gesorgt – mutmaßliche Rechtsextreme versammelten sich auf einem Privatgelände. Uniformiert wirkende Jugendliche, dunkle Zelte, eine Flagge mit dem Wotansknoten auf schwarzem Grund – Bilder eines Feriencamps, welche dem beschaulichen Dorf Annenhof nordwestlich von Demmin am vergangenen Wochenende ungewollte, überregionale Aufmerksamkeit verschafft haben – diverse Medien berichteten über das Camp und seinen mutmaßlich rechtsextremen Hintergrund. Die entscheidenden Fragen bleiben jedoch offen – obwohl der Zusammenhang mit der rechten Szene deutlich war. Aber welche Organisation sich hier konkret versammelt hat, ist unklar. Klarheit über den Veranstalter Fest steht allerdings, wer hinter der Veranstaltung steht: Bernhard Schaub. Ein Schweizer, der seit etwa acht Jahren in Annenhof lebt. Verurteilt wegen Volksverhetzung und als bekennender Holocaustleugner gilt Schaub in der rechtsextremen Szene als international vernetzt. Eine von ihm mitgegründete Gruppierung, die Europäische Aktion, welche vornehmlich durch rassistische, antisemitische und nationalsozialistische Positionen aufgefallen ist und als paramilitärisch eingestuft wurde, hat zwar im September 2017 offiziell ihre Auflösung bekannt gegeben, trat jedoch auch danach immer wieder in Erscheinung. Die Internetseite ist zudem weiterhin abrufbar. Das Copyright datiert auf 2022.