Der SS-Hauptsturmführer Alois Brunner deportierte über 128.000 Juden in die Vernichtungslager. Zuletzt lebte er in Syrien. Die Kölner Justiz vermutet, er sei dort auch gestorben. Die Kölner Justiz hat den Haftbefehl gegen den seit 1945 flüchtigen NS-Verbrecher Alois Brunner aufgehoben und Fahndung und Verfahren eingestellt. 110 Jahre nach seiner Geburt gilt Brunner juristisch als tot. Der schmächtige Bauernsohn aus dem Burgenland war enger Mitarbeiter des Holocaust-Organisators Adolf Eichmann und an der Deportation und Ermordung von mehr als 128.000 Juden und Jüdinnen beteiligt. Brunner galt als Sadist und besonders fanatischer Antisemit. Sein jüngstes nachgewiesenes Opfer war ein zweijähriges Mädchen namens Monique. Zur NSDAP in Österreich war der gelernte Kaufmann 1931 mit 19 Jahren gestoßen. Nach dem sogenannten Anschluss Österreichs an das »Dritte Reich« 1938 machte er Karriere in Eichmanns Wiener »Zentralstelle für jüdische Auswanderung«. Eichmann und Brunner entwickelten dort eine besonders effiziente Methode, die Opfer auszuplündern, ehe man sie aus dem Lande trieb und ab 1941 systematisch umbrachte. Später folgte Brunner seinem Chef nach Berlin. Brunner ließ jüdische Opfer aus Thessaloniki, Paris, Nizza oder Pressburg verschleppen. Eichmann soll über Brunner gesagt habe, er sei sein »bester Mann«. Bei Kriegsende tauchte Brunner unter, arbeitete unter falschem Namen in Essen unter Tage. 1954 setzte er sich nach Ägypten und später Syrien ab, wo er unter dem Namen Georg Fischer lebte. Rudolf Vogel, CDU-Politiker und später Staatssekretär, half nach der Aussage von Zeugen bei der Flucht
via spiegel: Justiz beendet Fahndung nach NS-Verbrecher Alois Brunner