Eine Analyse des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. „Kampfkultur 2022“ – unter diesem Titel, und in Kombination mit dem Slogan „Revolution ist machbar“, mobilisiert die rechtsextreme Neue Stärke Partei (NSP) für das laufende Jahr mit einer breiten Kampagne zu mehreren Veranstaltungen in ganz Deutschland. Die nächste Veranstaltung dieser Reihe soll am 16. Juli in Mainz stattfinden. Weitere folgen im September und Dezember in Magdeburg und Düsseldorf. Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden die im letzten Jahr neu konstituierte Partei eingeordnet – mit einem besonderen Fokus auf ihre neonazistische Ideologie. (…) Zusammenfassend muss ein deutliche Lücke zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der NSP attestiert werden. Stellt sie sich als neue Kraft der nationalistischen Szene Deutschlands dar, wandelt sie doch programmatisch-ideologisch in Wahrheit auf schon lange vor ihr beschrittenen Pfaden. Stellt sie sich als die Akteurin der Einigung der Szene dar, steht sie in Wahrheit nahezu isoliert da und trägt zu einer weiteren Aufspaltung der Szene in immer kleinere, zerstrittene Teile bei. Die Tatsache, dass die NSP ihr Personal hauptsächlich aus Rechtsextremen rekrutiert, die mit anderen Teilen der Szene gebrochen haben, führte dazu, dass Kenner:innen der Szene die Partei unter anderem schon als „Sammelbecken von Neonazis“ [13] oder „Resterampe für heimatlose Neonazis“ [14] bezeichneten. Die Neue Stärke Partei ist weit davon entfernt, ihr Ziel, eine vereinende Kraft zu sein, auch nur annähernd zu erreichen. Das wird sich wohl auch auf lange Sicht nicht ändern. Vielmehr steht die NSP sinnbildlich für die zahlreichen Spaltungen und Verwerfungen innerhalb der rechtsextremen Szene. Aus der Tatsache, dass sie parteipolitisch bis auf weiteres keine Rolle spielen wird, darf jedoch keinesfalls der Schluss gezogen werden, dass von ihr ideologisch wie aktivistisch kein Gefahrenpotenzial ausgeht – im Gegenteil.

via jfda: Gewaltsam, antisemitisch, völkisch-nationalistisch — Die „Neue Stärke Partei“

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