Musikexperten halten ihn für sexistisch – die Interpreten wehren sich. Wer auf die aktuellen deutschen Single-Charts schaut, der wird sich wundern. Oder schockiert sein. Oder nicht glauben können, was jetzt schon wieder los ist. Zumindest darf als gesichert gelten, dass es so etwas vorher noch nicht gegeben hat. Gleich zwei, nun ja, Songs sind da in den Top Ten vertreten, die normalerweise nur am Ballermann auf Mallorca mitgegrölt werden. Zum einen das Lied „Dicht im Flieger“ von Julian Sommer, das bereits als Sommerhit des Jahres gefeiert wird und immerhin auf Platz sieben liegt. Und zum anderen ein Partyhit des Duos DJ Robin & Schürze. „Layla“, heißt er. „Layla“ ist noch um einiges erfolgreicher – seit Wochen nämlich auf dem ersten Platz. Vor allem ist „Layla“ aber auch viel umstrittener. Von der Insel ist das Lied hinüber aufs deutsche Festland zu Volksfesten, Dorfpartys und private Feten hinübergetragen worden. Je mehr Aufmerksamkeit „Layla“ so bekam, desto größer wurde die Aufregung über die Inhalte des Songs. „Puffmutter Layla“, heißt es darin. „Sie ist schöner, jünger, geiler…. Das Luder Layla, unsre Layla.“ Das sei natürlich sexistisch, urteilt der Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg, Michael Fischer. „Es ist ein Partyschlager“, sagte der Musikfachmann der Deutschen Presse-Agentur. In dem Song werde eine Frau beschrieben und „in sexistischer Weise“ besungen, das entsprechende Video unterstütze diesen Eindruck in der in seiner Bildsprache noch. Die ersten Veranstalter haben nun die Konsequenzen gezogen und den Song verboten. Die Stadt Würzburg will „Layla“ nicht auf dem Kiliani-Volksfest hören. „Wir können entscheiden, was wir auf dem Volksfest hören wollen“, erklärte Stadtsprecher Christian Weiß. „Wir möchten das nicht mehr hören.“ Deshalb sei der Festzeltbetreiber gebeten worden, den Song nicht mehr zu spielen. Zuvor wurde mit den Betreibern des Fests bereits die Vereinbarung geschlossen, das umstrittene „Donaulied“ nicht mehr zu spielen, dessen Text sich um eine Vergewaltigung dreht. Die Vereinbarung umfasse alle Liedtexte, die rassistische oder sexistische Inhalte haben.
via tagesspiegel: Nummer 1 der Single-Charts Ist der Partyhit „Layla“ sexistisch? Auf einem Volksfest in Würzburg ist der Ballermann-Hit „Layla“ verboten