Die Bundeswehr will Rekruten anwerben und dreht einen Imagefilm. Doch einer der Soldaten darin zeigt eine bedenkliche Nähe zu rechten Modemarken. Nicht der erste Fall. Die Soldaten des Wachbataillons in ihren Galauniformen und mit ihren Karabinern in den Händen sind Repräsentanten der Bundesrepublik. Sie begrüßen zum Beispiel Staatsgäste, die Deutschland besuchen. Die Bundeswehr wirbt mit diesen Gardisten in ihrer neuen Serie Semper talis, die auf YouTube über ihre Social-Media-Kanäle läuft.  Einer der Soldaten, der in der Serie häufig vorkommt, der als Anführer von Scharfschützen und Teil eines Ehrenspaliers gezeigt wird, trägt T-Shirts und Jacken von Fight Cult, er tritt sogar in dessen Instagram-Profil als Repräsentant der Marke auf und posiert mit den Klamotten. Bloß: Das Label ist eines, das bei Rechtsradikalen beliebt ist. Der Repräsentant der Bundeswehr und Bundesrepublik weist also eine problematische Nähe auf.  Fight Cult trägt auch der rechte Rapper Prototyp, mit bürgerlichem Namen Kai Naggert, der zur Identitären Bewegung gezählt wird. In seinem Instagram-Account finden sich zahlreiche Porträts, auf denen er die Mode trägt. “Grüße raus gehen an fight cult”, schreibt er unter einen Post, “sehr stabile Marke”. Und Fight Cult antwortet mit drei Bizeps-Icons. So antwortet Fight Cult auch unter einem anderen Bild des Rappers, der einen Pullover des Labels anhat. Auch bei rechtsextremen Hooligans, etwa radikalen Anhängern von Borussia Dortmund und Dynamo Dresden, steht die Marke hoch im Kurs. Auf eine Anfrage von ZEIT ONLINE reagierte das Label nicht. (…) Der Soldat aus Semper talis, der als Modell für die Marke agiert, betreibt Kampfsport. Er erzählt in der Serie, dass dies sein Hobby sei, und auf seinem Instagram-Kanal verweist er auf MMA, Mixed Martial Arts, und auf Fight Cult. “Ich halte es nicht für einen Zufall, dass extrem rechte Rapper und Kampfsportler die Marke Fight Cult tragen. Gewaltfaszination und ein traditionelles Männlichkeitsideal verbinden”, sagt Robert Claus, Mitarbeiter des Projektes “Vollkontakt – Demokratie und Kampfsport” sowie Autor des Buches Ihr Kampf über extreme Rechte und Umsturzpläne. “Dass die Marke Fight Cult zum rechten, gewaltaffinen Milieu gehört, ist meiner Meinung nach eindeutig. In den vergangenen zehn Jahren gab es einen starken Anstieg von Modelabels aus rechten Subkulturen. Fight Cult muss man in diese Entwicklung einordnen.” Kein Einzelfall Kampfsportler aus Reihen der Bundeswehr mit rechtsextremen Kontakten sorgten bereits in der Vergangenheit für Aufsehen. So machte ein Elitesoldat aus Mecklenburg-Vorpommern Schlagzeilen, der vom Militärische Abschirmdienst (MAD), dem Geheimdienst der Bundeswehr, überwacht wurde, weil er Rechtsradikale ausgebildet haben soll. Das berichtete die Tagesschau.

via zeit: Rechtsextremismus in der Bundeswehr : Braune Mode

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