Finanzminister Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeld wollen auf Sylt in einer evangelischen Kirche heiraten, obwohl keiner von beiden evangelisch ist. Das hat zu Kritik an der Kirche geführt. Die verteidigt sich nun jedoch. (…) Zwar sehe die Lebensordnung der Nordkirche vor, dass bei einer Trauung mindestens ein Partner Mitglied der evangelischen Kirche sein soll, sagte der evangelische Bischof von Schleswig und Holstein, Gothart Magaard. Ausnahmen lägen jedoch im Ermessen des Seelsorgers. (…) “Wir sollten mit dem Segen nicht knauserig umgehen. Gott ist ein großzügiger Gott”, hob der Bischof hervor. Die evangelische Theologieprofessorin Angela Rinn wies unterdessen in einem Gastbeitrag in der Zeitschrift “Zeitzeichen” darauf hin, dass Lindner und Lehfeldt mit dem Traugottesdienst eine Dienstleistung nutzten, die von Kirchenmitgliedern finanziert werde. Die Frage stelle sich, “warum man sich die Kirchensteuer nicht einfach auch sparen könnte, wenn Nichtmitglieder die gleichen Rechte und Vorteile haben wie Kirchenmitglieder”.

via katholisch: Nordkirche rechtfertigt kirchliche Trauung von Lindner und Lehfeldt

siehe auch: Christian Lindner: Hochzeit in der St. Severin nach Kirchenaustritt. In der St. Severin auf Sylt wird Christian Lindner am Samstag (9. Juli) heiraten. Dass der Finanzminister kirchlich heiratet, überrascht dahingehend, dass er nach seinem 18. Geburtstag aus der katholischen Kirche ausgetreten ist – und somit auch keine Kirchensteuern mehr zahlt. Gegenüber der “Zeit” sagte er im Jahr 2019 zudem, dass “das Christentum nicht die Hauptquelle unserer Werteordnung” sei und unterstrich damit, dass er mit dem Glauben nicht allzu viel anfangen könne.

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