Im Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten berichtet der Angeklagte detailliert von seiner Waffen- und Jagdleidenschaft. Demnach tötete er schon als Kind TiereDer 39-Jährige, der bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle in der Pfalz zwei Polizisten getötet haben soll, hat sich vor Gericht als begeisterter Jäger dargestellt. „Mit zehn oder elf habe ich alles geschossen, was bei uns rumlief“, sagte er am Montag vor dem Landgericht Kaiserslautern aus. Im Saarland sei er später als Jäger überall bekannt gewesen, auch durch sein Erscheinungsbild: „Als der mit dem langen Mantel und der Fellkappe auf dem Kopf.“ Vor Gericht sagte der aus Neunkirchen stammende deutsche Angeklagte zudem aus, er habe sich beim Nachladen eine besondere Technik angeeignet, „weil ich schnell sein wollte“. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39 Jahre alten Angeklagten vor, Ende Januar nahe Kusel eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar mit Schüssen in den Kopf ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Rechtsmediziner beschrieben vor Gericht die massiven Kopfverletzungen der Opfer, die sie am Tatort und bei einer anschließenden fünfstündigen Obduktion festgestellt hatten. Diese hätten – unabhängig von anderen Schussverletzungen – den Tod verursacht. Blumen und Kerzen stehen an dem Tatort, an dem Ende Januar 2022 bei Kusel zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden. © Quelle: Sebastian Gollnow/dpa Angeklagter: „Affinität zum Schießen“ In seinem detaillierten Lebenslauf schilderte der Hauptangeklagte, er habe schon im Alter von sechs Jahren im Beisein seines Vaters auf Zigarettenschachteln geschossen. Ein Freund des Vaters habe ihn im Alter von zehn Jahren das erste Mal auf Wildschweine schießen lassen. Auch wegen seiner „Affinität zum Schießen“ sei er mit zwölf Jahren in einen Schützenverein gegangen und habe dort angefangen, mit Luftpistole und Luftgewehr zu schießen, später auch mit Schnellfeuergewehren. Auch an Wettkämpfen habe er teilgenommen. „Bei den Saarlandmeisterschaft war ich immer vorne dabei“, berichtete er.