Eine Leipziger Sicherheitsfirma ist in der rechten Szene verankert. Nun steigen die Chefs ins Immobiliengeschäft ein. Dahinter könnte mehr als nur Geschäftssinn stecken. (…) Immer wieder tauchen Mitarbeiter der Pro GSL im rechten Kontext auf. Einer davon ist der frühere Geschäftsführer Tobias B.: Als am 11. Januar 2016 ein Mob aus Rechtsextremisten mit Schlagstöcken im Leipziger Stadtteil Connewitz randaliert, ist er dabei. Gemeinsam mit 250 weiteren Neonazis zerschlägt Tobias B. Schaufenster, ramponiert Autos und verwüstet Wohnhäuser. Dabei werden auch Menschen verletzt. Vor Gericht wird B. später wegen besonders schweren Landfriedensbruchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Auch den derzeitigen Geschäftsführer, Oliver R., kennt man vor allem als Sicherheitschef und Ordner von Demonstrationen des Leipziger Pegida-Ablegers Legida. Dort wurde auch Tobias B. häufig gesichtet. Oliver R. taucht zudem namentlich in Akten des NSU-Untersuchungsausschusses auf. Geradezu folgerichtig erscheint, dass Pro GSL Sponsor der Imperium Fighting Championship war – einer Kampfsportveranstaltung in Leipzig, bei der auch einschlägige Neonazis gegeneinander antraten. (…) Doch um die Pro GSL erstreckt sich ein Firmennetz, das von dem Skandal nicht betroffen scheint. Darunter die BWR Projekt GmbH – eine Immobilienfirma, die 2018 von Tobias B. und Oliver R. ursprünglich ebenfalls als Sicherheitsunternehmen gegründet wurde. Die Chefetage von BWR Projekt wird ergänzt durch Ronny B., einem ehemaligen Trainer des von rechten Strukturen durchzogenen Kampfsportclubs KSK 09 Leipzig, und Felix W. – ebenfalls ein Sympathisant der rechten Szene Leipzigs. Letzterer mischt bei mehreren anderen Immobilienfirmen mit.
via zeit: Rechtsextremismus in Leipzig : Wenn sich Neonazis auf dem Häusermarkt tummeln