In der an die Ukraine grenzenden moldauischen Konfliktregion Transnistrien hat es mehrere Explosionen gegeben. Nach Behördenangaben wurden ein Ministerium angegriffen sowie Funkmasten gesprengt. Moldau berief den Sicherheitsrat ein.Die Behörden der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Transnistrien in der Republik Moldau haben Explosionen an einem Funkturm nahe der ukrainischen Grenze gemeldet. Zwei Explosionen seien im Ort Majak im Bezirk Grigoriopolski zu hören gewesen, teilte das transnistrische Innenministerium mit.Bei den Explosionen wurde nach Angaben transnistrischer Behörden niemand verletzt. Zwei Antennen, über die russische Radiosendungen ausgestrahlt wurden, seien jedoch außer Betrieb. Explosionen im Ministerium für Staatssicherheit Die Behörden hatten bereits am Vorabend einen mutmaßlich mit einem tragbaren Granatenwerfer verübten Anschlag auf Räumlichkeiten des Ministeriums für Staatssicherheit gemeldet. Es handelte sich nach Angaben der lokalen Nachrichtenagentur Nowosti PMR um einen von drei solchen Angriffen in der Region. (…) Bereits jetzt sprechen hochrangige Politiker in Russland von einer Provokation. “Die Vorgänge in Transnistrien sind eine Provokation mit dem Ziel, Russland noch tiefer in die Kriegshandlungen in der Region hineinzuziehen”, sagte der Chef des Duma-Ausschusses für die GUS, Leonid Kalaschnikow.Russland verfolge die Ereignisse in Transnistrien genau, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Nachrichten aus der Region seien Anlass zu ernster Sorge, erklärte er. Das russische Außenministerium erklärt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA, Russland wolle ein Szenario vermeiden, in dem es gezwungen sei, in Transnistrien zu intervenieren. Die ukrainische Regierung beschuldigt dagegen die Führung in Moskau, zu provozieren, um Panik zu schüren. Demnach könnten die in Transnistrien stationierten Truppen versuchen, von dort aus die Ukraine in Richtung der ukrainischen Hafenmetropole Odessa am Schwarzen Meer anzugreifen.In einer von der Ukraine veröffentlichten Mitteilung erinnerte der Geheimdienst an eine Äußerung eines russischen Befehlshabers. Der ranghohe General Rustam Minnekajew hatte gesagt, Aufgabe der russischen Armee sei es, die Kontrolle über den Donbass und die Südukraine zu erlangen. Auf diese Weise könne eine Landverbindung zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sowie nach Transnistrien hergestellt werden.
via tagesschau: Ukrainisches Nachbarland Moldau – Mehrere Explosionen in Transnistrien
siehe auch: Nach Explosionen in Transnistrien – Russland droht indirekt mit Einmarsch in Separatisten-Region. Die pro-russische Region Transnistrien wird von mehreren Angriffen heimgesucht. Laut Experten könnten sie von Russland unter falscher Flagge verübt worden sein. (…) Analysten zufolge ist es allerdings unwahrscheinlich, dass in Transnistrien stationierte Truppen in den Ukraine-Krieg eingreifen. Das schreiben die Analysten des Institutes for the Study of War (ISW), die zudem vermuten, dass der gestrige Angriff auf das transnistrische Ministerium für Staatssicherheit wahrscheinlich von russischen Streitkräften verübt wurde. Das Ziel könnte sein, die Region zu destabilisieren. Laut ISW haben russische Streitkräfte den Angriff wahrscheinlich unter falscher Flagge verübt. Womöglich steht laut den Analysten dahinter das Ziel, den Eindruck zu erwecken, dass von der Ukraine anti-russische Aggressionen ausgehen. „Der Kreml versucht möglicherweise, Drohungen gegen russischsprachige Personen in Moldawien zu inszenieren, um einen verbreiteten russischen talking point zu untermauern”, schreibt das ISW.