Die NPD steht vor dem Aus. Die Parteispitze plädiert nun dafür, sich nach 58 Jahren umzubenennen. Entscheiden soll darüber ein Parteitag im Mai. Seit 58 Jahren treibt die NPD ihr Unwesen in der deutschen Parteienlandschaft, saß in mehreren Landtagen. Zuletzt aber verharrten die Rechtsextremen in der Dauerkrise. Bei sämtlichen Wahlen landete sie unter ferner liefen, bei der Bundestagswahl reichte es zu gerade mal 0,1 Prozent. Ihre Mitgliederzahl sinkt beständig, finanziell steht die NPD vor dem Ruin. Nun wagt sie offenbar einen radikalen Rettungsversuch: Sie will sich umbenennen. Der Schritt soll auf dem nächsten Bundesparteitag Mitte Mai erfolgen. Offiziell verkündet ist er noch nicht. Aber NPD-Chef Frank Franz erklärte unlängst in einem Parteivideo: „Die Partei hat keine Zukunft, wenn wir beim Status Quo bleiben.“ Die NPD müsse wieder aktivistischer und anschlussfähiger werden. „Und diese Veränderung wird auch mit einer Umbenennung einhergehen müssen“, so Franz. Es brauche einen „neuen, frischen Namen“, der die Leute nicht abschrecke. Wie der neue Name aussehen könnte, dazu hält sich die NPD noch bedeckt. Parteivertreter waren für die taz dazu vorerst nicht zu erreichen. Offenbar soll der Name aber erst auf dem Parteitag publik gemacht und zur Abstimmung gestellt werden. Der Parteitag ist für den 14. und 15. Mai in der Gemeindehalle in Altenstadt (Hessen) angemeldet, wie die Gemeinde der taz bestätigte. Die Partei sitzt dort im Kommunalparlament, weshalb die Stadt ihr Räume gewähren muss. Druck vom Parteinachwuchs Unterstützung für den Umbennungsvorstoß kommt auch von anderen Parteifunktionären. So spricht sich auch Parteivize Ronny Zasowk dafür aus. „Der Name NPD ist verbrannt“, erklärt auch er in einem Parteivideo. Die Partei müsse diesen „hinter sich lassen“. Co-Vize Thorsten Heise plädiert ebenso dafür. Derzeit gebe es „überhaupt gar keine Wahlerfolge mehr“ und große Nachwuchsprobleme. Deshalb brauche es „unbedingt etwas Neues“ und eine Anbindung an „konservativere“ Kreise. Und sollte eine Umbenennung scheitern, könne man sich ja wieder NPD nennen, so Heise.

via taz: NPD will sich umbenennen – Tot, aber bald mit neuem Namen

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