Nach Abzug russischer Truppen werden immer weitere Fälle von sexueller Gewalt gegen ukrainische Zivilisten und Zivilistinnen bekannt. Die UN-Frauenrechtsorganisation fordert nun eine unabhängige Untersuchung. Wegen der zunehmenden Berichte über sexuelle Gewalt durch russische Soldaten in der Ukraine hat die Frauenrechtsorganisation „UN Women“ eine unabhängige Untersuchung gefordert. In einem Briefing des UN-Sicherheitsrats kritisierte Direktorin Sima Bahous Vergewaltigungen und andere Formen der Gewalt gegen Zivilisten und Zivilistinnen. „Diese Anschuldigungen müssen unabhängig untersucht werden, um Gerechtigkeit und Rechenschaft zu gewährleisten“, sagte sie. Zuletzt gab es immer mehr Vergewaltigungsvorwürfe gegen russische Soldaten in der Ukraine. Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, hatte russischen Soldaten Vergewaltigungen Minderjähriger vorgeworfen. (…) Die Führung in der russischen Armee basiere auf Befehl und Gehorsam, weshalb sich die Grenzen des ethisch-moralischen Handelns der Soldaten verschieben würden. Es gebe Druck innerhalb der Gruppe und niemand wolle als Schwächling dastehen. Zudem seien die Hemmungen durch die russische Propaganda geringer. „Die russische Kriegsrhetorik degradiert den Feind und Gegner zu einem Menschen zweiter Klasse.“ Die russischen Soldaten würden sich in der Ukraine zudem seit sechs Wochen in einer Art rechtsfreiem Raum bewegen. „Es wird nicht geahndet, wenn ein Soldat eine Frau des Gegners vergewaltigt.“ Die Ukraine hat inzwischen eine eigene Website eingerichtet, auf der Ermordungen, Folter und Vergewaltigungen gemeldet werden können. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rief die Menschen auf, der Regierung mutmaßliche Kriegsverbrechen Russlands zu melden