Erst verbreitete sich ihr tränenreiches Video in Windeseile im Netz – nun entschuldigt sich eine Frau: Sie hatte behauptet, dass mehrere Ukrainer einen Jungen in NRW erschlagen haben sollen. Doch das stimmt gar nicht. Die Urheberin eines “Fake-Videos” über ein angebliches Verbrechen durch Ukrainer in Nordrhein-Westfalen hat sich in einem weiteren Video für die falsche Information entschuldigt – ebenfalls auf der Social-Media-Plattform Tiktok, auf der sie die Falschinformationen in die Welt gesetzt hatte. In dem Video, das t-online und ZDFheute vorliegt, sagte die Frau, sie sei reingelegt worden und einem Mann “aufgesessen, der die Ukrainer einfach hasst und mit dieser Story alles noch verschlimmern wollte”. Durch die Nachricht sei es ihr so schlecht gegangen, dass sie sich nicht weiter informiert habe. “Und dann habe ich erfahren, dass das alles ein Fake ist.” Auf eine Anfrage hat sie noch nicht reagiert. Die Frau hat ihr früheres Video gelöscht. Dort hatte sie behauptet, dass ein 16-jähriger Flüchtlingshelfer von einem “Mob ukrainischer Flüchtlinge” in Euskirchen erschlagen worden sei – weil er Russisch gesprochen habe. Die Bonner Polizei, die zuständig für den Fall ist, dementierte das jedoch gegenüber t-online am Wochenende umgehend. Der Staatsschutz hat nun jedoch wegen des Videos Ermittlungen aufgenommen, da das Video gezielt zur Stimmungsmache verbreitet worden sein könnte. “Wir prüfen in Absprache mit der Staatsanwaltschaft den Verdacht einer Straftat”, sagte ein Polizeisprecher.
via t-online: Mord an Russe erfunden – Tiktok-Nutzerin entschuldigt sich für “Fake-Video” – Polizei ermittelt
siehe dazu auch: Angeblicher Mord in Euskirchen: Fake-Video hetzt gegen ukrainische Flüchtlinge. Mit inszenierter Trauer wird in dem Clip ein Vorfall in Deutschland behauptet, der sich laut Behörden nicht zugetragen hat. Seit Ende der vergangenen Woche kursiert auf sozialen Medien und Messengern – insbesondere Telegram – ein Video mit brisanter Botschaft. Unter Tränen berichtet eine Frau in russischer Sprache, dass ukrainische Flüchtlinge im deutschen Euskirchen einen Teenager (“Daniel”) erschlagen hätten. Der 16-Jährige sei ein Flüchtlingshelfer gewesen und zum Ziel eines “Mobs” geworden, weil er die Täter auf Russisch angesprochen habe. Der Clip sorgt für Aufregung, insbesondere auf Propagandakanälen des Kreml und in pro-russischen und rechtsextremen Channels. Der große Haken daran: Der Vorfall ist frei erfunden.