Seit Beginn des Krieges liegen verwundete russische Soldaten in belarussischen Kliniken. Wenig ist bislang darüber bekannt. Warum, wo und mit welchen Verletzungen werden sie in die Krankenhäuser eingeliefert? Seit dem 24. Februar, als die russische Armee in die Ukraine einmarschiert ist, hat das russische Verteidigungsministerium nur einmal über Verluste berichtet: Bis zum 2. März seien 498 Soldaten getötet und 1597 verwundet worden. Die Ukraine hingegen spricht inzwischen von 14.200 Toten auf russischer Seite. Wahrscheinlich nennt keine der Parteien korrekte Zahlen. Laut belarussischen Medien und Telegram-Kanälen werden viele verwundete russische Soldaten nach Belarus gebracht, wo sie medizinisch versorgt und weiter nach Russland transportiert werden. Dies bestätigte sogar der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Nach fünf Tagen Krieg sagte er, allein in Gomel, Mosyr und einer weiteren belarussischen Stadt würden 160 bis 170 russische Soldaten behandelt. (…) Dass in diesen Städten im Süden von Belarus russische Soldaten in Krankenhäusern liegen, bestätigen der DW vier Quellen. Zudem sei in Narowlja unweit der ukrainischen Grenze ein Feldlazarett aufgeschlagen worden. Nach Angaben eines der Gesprächspartner der DW kommen viele Verwundete nach Mosyr. “Oft ohne Arme, Beine, Ohren, Augen.” Manche Soldaten würden zu spät und bereits mit Wundbrand eingeliefert. “Wenn die Soldaten rechtzeitig gebracht würden, könnte man Gliedmaßen noch retten”, so die Quelle.