Wegen parteischädigenden Verhaltens soll Dirk Spaniel die AfD verlassen. Derzeit lässt der Landesvorstand in Baden-Württemberg prüfen, ob ein Parteiausschlussverfahren gegen den Bundestagsabgeordneten erfolgreich wäre. Der Landesvorstand der AfD in Baden-Württemberg lässt bei einer Anwaltskanzlei die Erfolgsaussichten eines Parteiausschlussverfahrens gegen den Bundestagsabgeordneten und ehemaligen baden-württembergischen AfD-Landeschef Dirk Spaniel prüfen. Das bestätigten mehrere AfD-Funktionäre auf Anfrage. Spaniel selbst teilte mit, dass er darüber bisher vom Landesvorstand weder informiert noch dazu befragt worden sei. Nach Recherchen von MDR THÜRINGEN und der Badischen Zeitung ist der Anlass für die Prüfung ein parteiinterner Brief Spaniels, in dem er Alice Weidel, die derzeitige Landeschefin in Baden-Württemberg und Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, kritisierte. In dem Schreiben ging es um Weidels Umgang mit illegalen Spenden aus der Schweiz.
Spaniels kritischer Brief. Im Jahr 2017 waren rund 132.000 Euro in 17 Tranchen auf dem Konto von Weidels Kreisverband Bodenseekreis eingegangen. Weil die Partei das illegale Spendengeld nicht unverzüglich zurück überwiesen hatte, verhängte die Bundestagsverwaltung eine Strafzahlung in Höhe von 396.000 Euro. Dagegen klagte die Partei vor dem Berliner Verwaltungsgericht und verlor. In seinem Schreiben bezeichnete Spaniel dieses Gerichtsverfahren als “sinnlos”. Zudem warf er Weidel mit Blick auf die gesamte Aufarbeitung der Spendenaffäre “Vertuschung”, “völlige Intransparenz”, sowie “fehlendenden Willen zur internen Aufklärung” vor. Alice Weidel wies Spaniels Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnete sie als “haltlos”.
via mdr: “Parteischädigendes Verhalten” – AfD strebt Ausschluss des Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel an