Kanadas Nordwesten leidet unter der Rekordhitze. Hunderte Menschen sind im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen gestorben. Hinzu kommen Brände, die sich angesichts der Dürre schnell ausbreiten – auch in den USA.Lebensfeindliche Temperaturen von nahezu 50 Grad Celsius in einer Region, die dafür kaum gerüstet ist: Im Westen Kanadas und in Teilen der USA leiden die Menschen seit Tagen unter einer enormen Hitzewelle. Allein in der Provinz British Columbia starben seit Freitag vergangener Woche 486 Menschen eines “plötzlichen Todes”, wahrscheinlich im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen, wie die kanadischen Behörden mitteilten. Normalerweise werden in solchen Zeiträumen 165 Tote registriert. Weitere Todesopfer werden befürchtet.Lytton evakuiertBesonders hart hat es den kanadischen Ort Lytton östlich von Vancouver getroffen. Dort zeigten die Thermometer 49,5 Grad Celsius – laut Wetterbehörde ein “Allzeit-Temperaturrekord”. Schulen und Corona-Impfzentren mussten schließen, die Behörden richteten Abkühl-Zentren ein. Nur wenige Menschen haben eine Klimaanlage, Ventilatoren sind längst ausverkauft, die Holzhäuser heizen sich auf. Selbst nachts sinken die Temperaturen kaum unter 30 Grad. Und mit der Hitze kamen die Brände, die sich angesichts der Dürre schnell ausbreiten: Bürgermeister Jan Polderman ordnete aufgrund des Feuers die Evakuierung Lyttons an. “Es ist schrecklich. Die ganze Stadt steht in Flammen”, sagte er dem Sender CBC.Viele Landwirte sorgen sich zudem um ihre Ernte. Auf Vancouver Island klagte ein Obstbauer, die Brombeeren an den Sträuchern würden regelrecht “verbrennen”. (…) Und auch in den USA wächst die Sorge vor weiteren Waldbränden. In Kalifornien stehen bereits aufgrund der Dürre und der hohen Temperaturen 70 Quadratkilometer in Flammen. Dieses Jahr könne “schwieriger” werden als das vergangene Jahr, als Waldbrände in den USA mehr als vier Millionen Hektar zerstörten, warnte US-Präsident Joe Biden.Experten warnen vor häufiger auftretenden Hitzewellen durch den Klimawandel. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte: “Wir haben in den vergangenen Jahren immer mehr extreme Wetterphänomene dieses Typs erlebt. Realistischerweise wissen wir also, dass diese Hitzewelle nicht die letzte sein wird.”
via tagesschau: Hohe Temperaturen im Nordwesten – Hunderte Hitzetote in Kanada
siehe auch: The Pacific Northwest heat wave is shocking but shouldn’t be a surprise. Climate change studies have warned for more than three decades that this is our future. The record-crushing temperatures in the Pacific Northwest are mind-blowing: 116 degrees in Portland. 118 degrees in British Columbia. 108 in Seattle. It’s so hot that streetcar power cables are searing in Portland and pavement is buckling in western Washington. Many have expressed shock about this unprecedented heat wave. Yet the writing has been on the wall for decades. Since the 1970s and 1980s, climate scientists have warned that global warming would make heat waves more frequent, long-lasting and intense. Maybe it’s only now that the reality is hitting home. More than three decades ago, in his seminal study predicting the course of human-caused climate change, NASA scientist Jim Hansen wrote that “temperature changes within several decades will become large enough to have major effects on the quality of life for mankind in many regions.” Hansen used the analogy of “loaded dice” to describe how climate change would increase the likelihood of extremely hot weather in a given year while decreasing the chance of unusually cold weather.