Ungarische Fans mit homophoben Sprechchören bei EM-Spiel in München – versuchter Blocksturm

Homophobe Sprechchöre, Pyrotechnik, ein versuchter Blocksturm: Ungarische Fans haben die Einsatzkräfte beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn in München in Atem gehalten. Die Münchner Sicherheitskräfte warnten schon vor dem Spiel vor 200 gewaltbereiten ungarischen Fans. Deswegen kam es aber nicht zu einer Eskalation der Gewalt. Im Vorfeld des EM-Spiels zwischen Deutschland und Ungarn in der Münchner Allianz-Arena war die Sorge der Münchner Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten groß gewesen: Sie hatten vor 200 gewaltbereiten ungarischen Fußballfans gewarnt – und sind zum Fußballspiel deswegen gleich mit 1500 Einsatzkräften angerückt. Das berichtet die Münchner Polizei in einer Pressemitteilung. Schon am Mittwochnachmittag wurde es demnach in der Innenstadt laut. Fans beider Mannschaften haben laut in der Innenstadt gefeiert – etwa 600 Personen. Pyrotechnik wurde gezündet und einige Verursacher festgenommen. Mit 20 Sonderbussen wurden die übrigen ungarischen Fans, insgesamt waren es 2000, zum Stadion gebracht. Beim Einlass fanden Ordnungskräfte weitere Pyrotechnik und Drogen. Noch vor dem Anpfiff skandierten ungarische Fans homophobe Sprechchöre und setzten zu einem Blocksturm an. Beim Aufeinandertreffen beider Fangruppen in diesem Zuschauerbereich kam es laut Polizeiangaben zu einer angespannten Situation. Sicherheitsdienst und Einsatzkräfte hätten aber eine Eskalation der Gewalt unterbinden und verhindern können und dafür gesorgt, dass die Fans in ihren zugewiesenen Blöcken blieben. Auch wurde eine Flasche in Richtung Polizeibeamtinnen und -beamte geworfen. Verletzt wurde niemand, der Flaschenwerfer festgenommen. (…) In den Fernsehbildern war zu sehen, dass ein Großteil der ungarischen Fans die Maskenpflicht im Stadion ignorierte. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt, dass einige ungarische Fans auch festgenommen wurden, weil sie ihre Tattoos aus der Neonazi-Szene zur Schau stellten. Die Polizei bestätigt in ihrem Bericht Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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siehe auch: „Carpathian Brigade“ – Die ultrarechten Hooligans aus Ungarn. Bei der EM 2021 hat Deutschland gegen Ungarn gespielt. Ein Spiel, das unter politischer Beobachtung stand. Das hat Gründe, die mit ultrarechten Hooligans zu tun haben. Das letzte Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft fand am späten Mittwochabend unter speziellen Bedingungen statt. Abgesehen vom möglichen Achtelfinaleinzug der DFB-Elf richtete sich die Aufmerksamkeit weniger auf das Sportliche als auf das Politische. Die ungarische Nationalmannschaft gastierte in der Münchner Allianz Arena – und mit ihr ihre Fans. Ein kleiner, jedoch lauter Teil der ungarischen Anhängerschaft sorgte kürzlich für mehrere Eklats bei der EM 2021. Die Rede ist von einer Gruppierung, welche den Namen „Carpathian Brigade“ trägt. Dabei handelt es sich um Hooligans, die zweifelsfrei gewaltbereit, exzentrisch und martialisch im auftreten. Als schwarzer Block getarnt, besetzten sie die vordersten Reihen der ungarischen Kurve bei den ersten beiden Gruppenspielen gegen Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Doch diese Aspekte unterscheidet die „Carpathian Brigade“ kaum von anderen Hooligan-Gruppen in Europa. Allerdings fielen zahlreiche Mitglieder der Gruppierung in beiden Partien durch rassistische Sprechchöre, lautstarke Affenlaute oder Hitlergrüße auf.

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