EIN TAG IM TELEGRAM-CHAT VON QUERDENKEN 211 : Nur nachts ist es still im Chat

Seit Monaten versammeln sich Querdenker nicht nur auf der Straße, sondern auch und vor allem bei Telegram. Und während das Land zur Normalität zurückkehrt, diskutieren sie weiter. Aber worüber? Ein Tag im Chat von Querdenken 211. (…) Seit Monaten gehen Anhänger der Gruppe Querdenken mehrmals wöchentlich auf die Straße, weil sie sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Bis zu 4500 Menschen marschierten in der Spitze durch Düsseldorf. Sie wollten die Maskenpflicht kippen, einen angeblich drohenden Impfzwang bekämpfen und einen Umsturz erzwingen. Nun, da die Inzidenz weiter sinkt, die Impfquote steigt, Cafés und Restaurants öffnen, Konzerte stattfinden, Urlaube möglich sind, scheint die Bewegung gebrochen. In den vergangenen Monaten ebbten die Demonstrationen in Düsseldorf stark ab. Zwar werden weiterhin viele Kundgebungen und Autokorsos angemeldet, aber immer weniger Menschen kommen zu den Protesten, teilte die Polizei mit.Nach außen scheint die Bewegung nahezu verstummt. Doch die Telegram-Gruppe von Querdenken 211 wächst weiter. Am Donnerstag hatte der Chat 487 Mitglieder, 15 mehr als in der Woche davor. Und während das Land zur Normalität zurückkehrt, diskutieren sie weiter. Aber worüber? Nachts wird der Chat ausgeschaltet, doch von morgens bis abends schicken die Querdenker Nachrichten hin und her. Was die Überschrift „Diskussion & Austausch“ trägt, scheint jedoch mehr wie ein Beschuss. Wie Brandbomben landen die Nachrichten, Fotos, Videos und Artikel in dem Chat. Telegram ist ein Sammelbecken für Corona-Skeptiker, Leugner und rechte Propaganda geworden. Im Gegensatz zu anderen Messengern funktioniert es wie ein soziales Netzwerk. Videos, Sprachnachrichten und Texte aus einer Gruppe können schnell in jede beliebige andere Gruppe kopiert werden. So sind zahlreiche verschwörungsideologische Foren entstanden, die sich gegenseitig austauschen. Für Gruppen wie die Querdenken-Bewegung, die bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet wird, ist Telegram eine der wichtigsten Plattformen – auch für den Düsseldorfer Ableger. (…) Diskussion und Austausch, wie sie im Gruppennamen stehen, gibt es kaum. Fragen wie die von Kirsten versanden in einem Wust an Nachrichten. Die wenigsten Gruppenmitglieder stehen hier mit ihrem richtigen Namen. Sie nennen sich lieber „Volksfreundlicher Staatsfeind“ oder „Naseweis Hosenscheiss“. Nur wenige agieren offen, etwa der Administrator des Chats. Bei den Corona-Demos spricht er öffentlich und auch in der Querdenken-211-Gruppe nimmt er die Funktion eines Moderators ein. Unerwünschte Nachrichten löscht er und antwortet: „Wir sind eine Friedensinitiative und bewegen uns immer auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit und bleiben friedlich.“ Kommt ein Austausch zustande, ist er selten konstruktiv. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird als „Widerling“ und „Tunte“ bezeichnet. „Der Typ ist ätzend, keine Frage, aber seine sexuelle Orientierung sollte absolut keine Rolle spielen“, antwortet ein Nutzer. So entbrennt sich eine Diskussion um den Begriff Tunte – um Corona geht es nicht mehr. Und wenn doch, dann sind die höchst Nachrichten zugespitzt. Ein Nutzer hält „Pazifismus bei einem grauenhaften, brutalen, bestialischen Feind wie dem BRD-Staat für das falsche Mittel“. Zudem schreibt er, Spahn nötige das Volk, die angeschafften Masken zu verbrauchen, um seine Villa zu finanzieren – mit Angabe der Adresse.

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US-Paar verurteilt, weil es Waffen auf Anti-Rassismus-Demonstranten richtete

Die Anwältin und der Anwalt wurden durch die ikonischen Aufnahmen berühmt. Sie bekannten sich schuldig und erhielten eine milde Geldstrafe. Ein weißes US-Ehepaar, das im vergangenen Jahr seine Schusswaffen gegenüber Anti-Rassismus-Demonstranten gezückt hatte und dadurch landesweit bekannt geworden war, ist zu Geldstrafen verurteilt worden. Der Rechtsanwalt Mark McCloskey muss wegen des Vorfalls 750 Dollar (rund 628 Euro) zahlen, seine ebenfalls als Anwältin tätige Ehefrau Patricia McCloskey 2.000 Dollar (rund 1.675 Euro), teilte ein Gerichtssprecher in St. Louis im US-Staat Missouri am Donnerstag mit. Beide kamen relativ glimpflich davon, weil sie sich schuldig bekannten. Marc McCloskey wurde wegen eines physischen Angriffes minderen Grades verurteilt, seine Frau wegen Drangsalierung minderen Grades. Durch seine Schuldplädoyers kam das wohlhabende Ehepaar um einen Prozess und möglicherweise deutlich härtere Strafen herum. Mark McCloskey war im Juni vergangenen Jahres in St. Louis über den Rasen seines feudalen Anwesens auf die friedlichen Teilnehmer einer Demonstration gegen Polizeigewalt und Rassismus zugelaufen und hatte diese mit seinem Sturmgewehr bedroht. Seine Frau schwenkte vor den Demonstranten eine Handfeuerwaffe. Es gab keine Hinweise darauf, dass die Protestierenden das Ehepaar in irgendeiner Weise bedroht hätten.

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siehe auch. WAFFEN GEGEN DEMONSTRANTEN: Amerikanisches Ehepaar verurteilt. Im Juni vergangenen Jahres schüchterten die McCloskeys Demonstranten mit ihren Waffen ein. Nun wurden sie zu Geldstrafen verurteilt und müssen die Waffen abgeben. Er würde genauso wieder handeln, sagt Mark McCloskey. Ein weißes Ehepaar in den Vereinigten Staaten, das im vergangenen Jahr seine Schusswaffen gegenüber Anti-Rassismus-Demonstranten gezückt hatte und dadurch landesweit bekannt geworden war, ist zu Geldstrafen verurteilt worden. Der Rechtsanwalt Mark McCloskey muss wegen des Vorfalls 750 Dollar (630 Euro) zahlen, seine ebenfalls als Anwältin tätige Ehefrau Patricia McCloskey 2000 Dollar, wie ein Gerichtssprecher in St. Louis im Bundesstaat Missouri am Donnerstag mitteilte. Außerdem haben die beiden eingewilligt, ihre damals gezeigten Waffen abzugeben. Der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, hat angekündigt, das Ehepaar im Falle einer Verurteilung zu begnadigen.