Gegen das linke Hausprojekt »Jagow15« in Berlin-Spandau ist in der Nacht zu Mittwoch eine Bombendrohung eingegangen. Per Telefon hatte sich ein Unbekannter bei der Polizei gemeldet, die die 35 Bewohnerinnen daraufhin um 1.30 Uhr evakuierte und das Haus durchsuchte. Es sei jedoch nichts Verdächtiges gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher zu »nd«. Gegen 3 Uhr konnten die Bewohnerinnen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Die »Jagow15« ist Teil des »Mietshäuser Syndikats«, eines Verbunds von über 150 selbstverwalteten Mietshäusern, Hausprojekten und Projektinitiativen in ganz Deutschland. In Berlin gibt es insgesamt 20 solcher Wohnprojekte. Das linke Hausprojekt wird seit mehreren Wochen terrorisiert, die Bewohnerinnen vermuten einen rechtsextremen Hintergrund. In der Nacht zum 10. April wurde im Hausdurchgang Sperrmüll angezündet, am 18. April wurden zwei Fahrzeuge im Innenhof in Brand gesetzt und bereits am 21. April gab es eine Bombendrohung. Zuvor habe man »auffällig ansteigende rechte Aktivitäten im Kiez« beobachtet, teilte das Hausprojekt mit: »Plakate gegen Rassismus wurden von unserer Haustür abgerissen und Naziparolen wie ›Arbeit macht Frei‹ an unsere Fassade und die Hofdurchfahrt geschmiert.« Auch seien Bewohnerinnen bedroht und körperlich angegriffen worden. Der Polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.