Das Bundesverteidigungsministerium hält den ehemaligen Elitekämpfer des Kommando Spezialkräfte, Philipp S., für besonders gefährlich. Das geht aus einem aktuellen internen Bundeswehr-Bericht hervor, der dem MDR vorliegt. Bei S. waren im vergangenen Jahr Waffen, Munition und Sprengstoff gefunden worden. Der ehemalige Elitekämpfer des KSK, Philipp S., wurde zwar vor zwei Wochen vom Landgericht Leipzig zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, der Prozess ist abgeschlossen – doch bei der Bundeswehr ist man mit dem Ergebnis ganz offensichtlich unzufrieden. So schreiben die Verfasser eines internen Berichtes, der dem MDR vorliegt, die politische Einstellung von S. habe bei diesem Prozess eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Bundeswehr selbst, beziehungsweise der Militärische Abschirmdienst (MAD), komme dahingehend zu einer ganz anderen Bewertung. So ließen alle vorliegenden Erkenntnisse “keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich bei S. um einen seit langer Zeit ideologisch überzeugten und aufgrund seiner Spezialisierung besonders gefährlichen Rechtsextremisten handelt.” Laut einem Schreiben des KSK, das im Prozess gegen S. verlesen wurde, sei der ehemalige Elite-Soldat in der Lage, auch ohne Waffen anderen Menschen tödliche Verletzungen zuzufügen.
Philipp S. bewaffnet und gefährlich Im Mai vergangenen Jahres hatten Polizeibeamte das Grundstück des damals 45-jährigen Philipp S. im sächsischen Collm durchsucht und dabei Waffen, Sprengstoff und Nazi-Devotionalien gefunden. Ausgangspunkt war demnach ein Hinweis des Militärischen Abschirmdienstes vom 11. Februar 2020. Die Linken-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz hatte später mithilfe einer Kleinen Anfrage im Landtag herausgefunden, was genau beim KSK-Soldaten gefunden worden war. Demnach wurden bei ihm unter anderem zwei Kilogramm des Sprengstoffes PETN, neun Blendgranaten, eine Kalaschnikow, mehrere tausend Schuss Munition und Zeitschriften mit rechtsextremem Gedankengut gefunden. Neue Erkenntnisse liefert der aktuelle Bericht der Bundeswehr auch dazu, wie Philipp S. an die bei ihm gefundene Munition gekommen sein könnte. So hätten Ermittlungen ergeben, dass S. in insgesamt 17 Fällen die Möglichkeit gehabt hätte, Munition oder Sprengstoff zu erwerben. Woher S. die bei ihm gefundene Kalaschnikow hat, bleibt damit weiter ungeklärt. Neben seinen illegalen Waffen besaß S. laut seiner Waffenbesitzkarte zwei legale Waffen. Darunter war ein halbautomatisches Gewehr der Marke Heckler und Koch, das technisch mit Munition der Bundeswehr gefüllt werden kann. Außerdem besaß S. eine Handfeuerwaffe der gleichen Marke.
via mdr: Ministerium: KSK-Soldat Philipp S. besonders gefährlicher Rechtsextremist
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