2015 verbreitet rechter Terror in Freital bei Dresden Angst und Schrecken. Seit 2017 mussten sich die Täter in mehreren Verfahren vor Gericht verantworten. Nun ist ein Schlussstrich gezogen worden. Der letzte Prozess gegen Gefolgsleute der rechtsextremen „Gruppe Freital“ ist am Oberlandesgericht Dresden mit Bewährungsstrafen zu Ende gegangen. Der Staatsschutzsenat verurteilte die drei Angeklagten – zwei Männer und eine Frau – am Donnerstag unter anderem wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Die Richter verhängten Haftstrafen zwischen einem und zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Die drei Angeklagten hatten sich im Prozess als Anhänger der Gruppierung bekannt und die Vorwürfe zugegeben. Die Rechtsextremisten der „Gruppe Freital“ hatten 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in der Kleinstadt Freital bei Dresden für Angst und Schrecken gesorgt. Der terroristischen Vereinigung wurden unter anderem mehrere Sprengstoffanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, auf das Auto eines Linke-Politikers und auf ein alternatives Wohnprojekt vorgeworfen. Im letzten von insgesamt drei Prozessen mussten sich eine 56 Jahre alte Frau (56) und zwei Männer (34, 51) als Unterstützer der Gruppe verantworten. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren hatte derselbe Senat in dem Gerichtssaal die acht Haupttäter als Mitglieder einer rechtsterroristischen Vereinigung in unterschiedlicher Tatbeteiligung unter anderem wegen versuchten Mordes zu Haftstrafen zwischen vier und zehn Jahren verurteilt.
via rnd: Letzter Prozess beendet: Bewährungsstrafen für drei Unterstützer der „Gruppe Freital“
siehe auch: Rechtsextreme Anschlagsserie in Sachsen – Freital-Urteil, zum Dritten. Rechtsextreme attackierten 2015 in Freital Asylunterkünfte und Linken-Projekte: Nun wurden drei weitere Unterstützer verurteilt. Es ist das dritte und wohl letzte Urteil nach der rechtsextremen Anschlagsserie im sächsischen Freital: Am Donnerstag verurteilte das Oberlandesgericht Dresden zwei Männer und eine Frau zu Bewährungsstrafen zwischen einem und zwei Jahren. Sie sollen die Angriffe unterstützt haben, die im Sommer 2015 Freital erschütterten. Über Monate wurden damals in der Stadt bei Dresden Asylunterkünfte mit präparierten Böllern angegriffen, teils 130-fach stärker als Silvesterfeuerwerk. Ein Geflüchteter erlitt durch Glassplitter Verletzungen im Gesicht. Attackiert wurden auch ein Linken-Büro, das Auto eines Linken-Stadrats und das alternative Wohnprojekt Mangelwirtschaft in Dresden. Erst nachdem die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen hatte, fasste die Polizei die Täter:innen – eine Gruppe Rechtsextremer, die sich konspirativ über einen Chatkanal koordinierte und zuvor eine Bürgerwehr gegründet hatte. Schon 2018 wurden dafür sieben Männer und eine Frau wegen Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung zu Haftstrafen bis zu zehn Jahren verurteilt. Sie hätten die Geflüchteten und Linken vertreiben wollen und auch Tote in Kauf genommen, so das Gericht. Im Februar dieses Jahres erhielten drei weitere Mittäter:innen, darunter ein früherer NPD-Mann, und eine Helferin der Gruppe Haftstrafen bis zu zweieinhalb Jahren.
Verurteilte waren an Angriff auf linkes Projekt beteiligt Nun folgt das Trio: ein 34-jähriger Verkäufer, ein 51-jähriger Monteur und ein 56-jähriger Altenpfleger. Das Gericht zeigte sich am Donnerstag überzeugt, dass auch die Drei Teil der konspirativen Chatgruppe der Rechtsextremen waren – und verurteilte sie wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Beteiligung oder Beihilfe beim Angriff auf das Wohnprojekt Mangelwirtschaft. Der 51-jährige Torsten L. soll sich direkt an dem Angriff auf die Mangelwirtschaft in Dresden beteiligt haben. Die Freitaler Gruppe hatte mit Dresdner Kameradschaftlern das Haus damals mit Steinen, Pyro-Sprengsätzen und Buttersäure attackiert. Ein präparierter Böller explodierte in der Küche des Wohnprojekts, zwei Meter neben einem Bewohner. Simone S. habe den Angreifer:innen zuvor einen Vorwand für die Attacke geliefert, indem sie über einen linken Angriff auf ein Anti-Asyl-Protestcamp in Dresden berichtete. Das Trio hatte die Vorwürfe eingeräumt, gab sich sonst aber eher wortkarg. Die Anwältin von Torsten L. betonte jedoch, ihr Mandant bereue die Tat und habe die rechte Szene verlassen. Tatsächlich hatte der 51-Jährige 2015 mit für das Auffliegen der Freital-Gruppe gesorgt: Er hatte bei der Polizei ausgepackt, Chatprotokolle überreicht und dafür anfänglich Vertraulichkeit zugesichert bekommen. Die Gruppe konnte dennoch einen weiteren Anschlag begehen, dann erfolgten die Festnahmen. Torsten L. war zuvor schon im Visier der Ermittler: Er hatte sich an einem Baseballschläger-Angriff auf den PKW des Sohnes von Wirtschaftsminister Martin Dulig beteiligt