In Dresden sind bei einer Corona-Demo Polizisten attackiert worden. Drei Personen wurden festgenommen. In Stuttgart wurde ein Fernsehteam angegriffen. Vor etwa einem Jahr begann in Deutschland der erste Lockdown. Anlässlich dieses Jahrestags sind „Querdenker“ und Coronaleugner für bundesweite Demonstrationen unter dem Motto „Es reicht!“ gegen die Corona-Politik der Bundesregierung auf die Straße gegangen. Das sächsische Verwaltungsgericht in Bautzen hatte eine geplante Großdemonstration in Dresden angesichts der steigenden Infektionszahlen und der zu erwartenden Verstöße gegen Hygiene-Auflagen für verboten erklärt. Dennoch hatten sich am Samstag hunderte Demonstranten auf den Weg in die sächsische Landeshauptstadt gemacht, darunter auch Rechtsextreme, wie Beobachter vor Ort berichten. Das erklärte Einsatzziel der sächsischen Polizei, „das Verbot der Querdenker-Demonstration durchzusetzen“ und „konsequent gegen Verstöße gegen die sächsische Corona-Schutzverordnung“ vorzugehen, schien schon am frühen Nachmittag zu scheitern. Laut Berichten vor Ort durchbrach eine knapp vierstellige Anzahl an Demonstranten mehrere Polizeiketten und bewegte sich aktuell illegal durch die Dresdner Innenstadt. Die Polizei sprach auf Twitter von einer „dynamischen Lage“ und teilte mit, dass mehrere Wasserwerfer aufgefahren werden, um das naheliegende Impfzentrum zu schützen. Unterstützt wurden die sächsischen Beamten unter anderem von Polizisten aus Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben von Pressevertretern vor Ort soll es auch zu Angriffen und Beleidigungen durch Teilnehmende des nicht genehmigten Aufzugs gegenüber Journalisten gekommen sein. YouTube-Livestreams der Demo in Dresden zeigen ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Demonstranten und Polizeikräften in der Dresdner Innenstadt. Nach Polizeiangaben vom Samstagabend wurden zwölf Polizisten in Dresden verletzt. Anfangs war die Rede von vier Personen gewesen. Im Laufe des Tages seien 47 Straftaten und 943 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Darunter seien unter anderen 17 Widerstände gegen Vollzugsbeamte, neun tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, sieben Beleidigungen sowie jeweils zwei Verstöße gegen das Waffengesetz und das Versammlungsgesetz gewesen.
via tagesspiegel: Corona-Demos in zahlreichen Städten – Zwölf Polizisten in Dresden verletzt – Bestürzung in der Politik