„Querdenken“ unterwegs: Mit ihrer „weiblichen Energie“ wollen Frauen der Bewegung die Menschen zusammenführen und „wach küssen“. Ihre Bustour bleibt allerdings lediglich eine wirre verschwörungsideologische Reise durch die Bundesrepublik. Belltower.News besuchte den letzten Halt in Nürnberg am 15. Dezember 2020. Seit kurzer Zeit tourt die „Frauen Bustour“ durch Deutschland und versucht Menschen zum Widerstand gegen die Pandemie-Maßnahmen der Bundesregierung zu mobilisieren. Dabei lassen sie sich nichts Neues einfallen, sondern bedienen sich an den klassischen Verschwörungserzählungen über Covid-19, picken sich gut klingende Aussagen heraus und bilden so ihr Widerstands-Konzept gegen die „Marionetten der Politik“. Mehrere Wochen reisen sie gemeinsam durch Deutschland und halten in den Städten Kundgebungen ab. Zum Kern der „Frauen Bustour“ gehören Eva Rosen (Vorsitzende des Vereins „WIR2020“ – unterstützt von Sucharit Bhakdi), Alexandra Motschmann (Aktivistin), Wiebke Matern (Sängerin), die rechtsalternativen Youtuber Elijah Tee und Erkan, sowie Sandra Wesolek (Aktivistin) und Janko Williams (Anwalt von „Anwälte für Aufklärung“). Unterstützt von „Honk for Hope“ sind sie für „Wahrheit, Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit“ unterwegs und versuchen mit ihrer „weiblichen Energie die Menschen zusammenzuführen“. Auf ihrer Webseite findet man Verlinkungen zu „Querdenken 711“, „Lehrer für Aufklärung“, „Anwälte für Aufklärung“ und „Eltern stehen auf“.
Um zumindest mit etwas Prominenz glänzen zu können, war Miriam Hope eine Zeit lang mit auf Tour – als Mitglied des „Neuen Schmalkaldischen Bundes“ taucht sie immer in Verbindung mit Verschwörungserzähler*innen auf und verbreitet selbst Desinformation wie zum Beispiel, dass man nur noch mit Impfung Lebensmittel einkaufen könne und Familien zur Zwangsimpfung aus den Wohnungen geholt werden würden (vgl. Correctiv). Ihre Forderungen sind wenig einfallsreich. So viel wird bei einem Besuch des letzten Halts der Bustour am Dienstag, den 15. Dezember 2020, in Nürnberg klar. Dort hörte man, dass sie gegen die derzeitige Regierung und ihre Maßnahmen sind, gegen die „Diktatur“ eben. Sie sind auch gegen alle Menschen, die Masken tragen und vor allem gegen die Polizei, die die Maskenpflicht kontrolliert, denn sie „arbeitet für die faschistische Regierung“ und man lasse sich diese „Schikanerie“ nicht gefallen, schließlich sei man nicht ihr „Befehlsempfänger“. Ihre Forderungen sind wirr und nicht zusammenhängend, und werden weder belegt noch ausgeführt. Sie springen auf den „Querdenken“-Zug auf und versuchen ihn durch „Weiblichkeit“ und Feminismus einen neuen Anstrich zu geben, auch wenn diese feministischen Ansätze in den Reden schlichtweg nicht thematisiert werden. Stattdessen wünschen sie sich Unterstützung von Donald Trump, der wohl versprochen haben soll, in seiner zweiten Amtszeit „ein Auge auf das deutsche Volk“ zu haben:
via belltower: Frauen Bustour Mit dem Schwurbel-Bus durch Deutschland