Eigentlich schien die Zahl der Mauertoten festzustehen, doch nun sind erneut Zweifel an den Angaben laut geworden. Recherchen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) zufolge, könnte die tatsächliche Opferzahl deutlich niedriger als bislang geglaubt liegen. Warum die Festlegung so schwierig ist. 327 Todesopfer soll es an der innerdeutschen Grenze gegeben haben – das ist das Ergebnis einer Studie, die 2012 in Auftrag gegeben wurde. 2017 wurde diese Zahl in einem Handbuch des Forschungsverbunds SED-Staat der Freien Universität Berlin erneut bestätigt. Seitdem galt sie als “offizielle” Opferzahl des DDR-Grenzregimes. Nach RBB-Recherchen müssen allerdings mindestens 50 Tote von dieser Liste wieder gestrichen werden. So würde die Studie von 2012 unter anderem auch Offiziere der Grenztruppen, die Suizid begangen haben, zum Beispiel nach einem Ehestreit, oder Volkspolizisten, die Opfer eines Amoklaufes wurden, fälschlicherweise zu den Opfern zählen. Der Autor der kritisierten Studie, Historiker Jochen Staadt, weist die Vorwürfe zurück. “Wir haben das so formuliert nach gutem Denken und Überlegen, wie wir mit solchen Biografien umgehen”, sagte er dem RBB.
via mdr: Die tatsächliche Zahl der Opfer Muss die Zahl der Mauertoten korrigiert werden?