Langjähriger „Welt“-Korrespondent wird Leiter von Orbáns Journalistenschule

Wenn „Welt“-Auslandskorrespondenten in ihrem Berichtsland zum Medienthema werden, bedeutet das meist nichts Gutes für die Pressefreiheit. Das mit Abstand prominenteste Beispiel dafür ist und bleibt der Fall Deniz Yücel. Und erst diesen Sommer attackierte der polnische Präsident Duda den Polen-Korrespondenten Philipp Fritz im Wahlkampf persönlich, um antideutsche Ressentiments zu schüren. Auch in Ungarn sorgte in der vergangenen Woche ein „Welt“-Korrespondent für Schlagzeilen, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen: Wie „telex.hu“ meldete, wird der langjährige Ungarn-Korrespondent der „Welt“, Boris Kálnoky, Leiter der Medienschule des Mathias Corvinus Collegiums (MCC), die der ungarischen Regierungspartei Fidesz nahesteht. Die Nachricht löste unter Journalisten in Ungarn umgehend Diskussionen über die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Ungarn-Berichterstattung der „Welt“ und ihres Korrespondenten aus. Kálnoky, der unter anderem auch für „Die Presse“ in Österreich, „Die Weltwoche“ in der Schweiz und die „Deutsche Welle“ schreibt, blickt auf eine 33-jährige Verbundenheit mit der „Welt“ zurück und prägte die Ungarn-Berichterstattung der Zeitung im vergangenen „Orbán-Jahrzehnt“ maßgeblich. (...) Während die „Welt“ in den vergangenen Jahren immer wieder Exklusives von der Fidesz-Regierung oder gar dem ungarischen Premier veröffentlichte, gab Orbán „index.hu“, dem größten – bis vor Kurzem noch unabhängigen – Nachrichtenportal des Landes zuletzt vor 13 Jahren ein ausführliches Interview.

via uebermedien: Langjähriger „Welt“-Korrespondent wird Leiter von Orbáns Journalistenschule

Die Neue Rechte versucht sich an einem Computerspiel – Irgendwas mit Heimat

Die rechtsextremen Organisationen »Ein Prozent« und Identitäre Bewegung wollen mit einem eigenen Videospiel ihr Weltbild unter Gamern verbreiten. Im Mittelpunkt stehen die eigenen Funktionäre und ihr Kampf gegen die jüdisch-schwule Weltverschwörung. An die gnadenlose und immer wieder Fremdscham hervorrufende Selbstüberschätzung der Identitären Bewegung (IB) und ihrer Mitglieder hat man sich als Antifaschistin inzwischen gewöhnt. Dennoch schafft die Gruppe es, sich in Sachen cringe, wie die jungen Leute so sagen, immer wieder selbst zu übertrumpfen. Die Opferinszenierung der Identitären ist billig kalkuliert, die Botschaft lautet: Die im Spiel dargestellte Dystopie wird bald Wirklichkeit sein.
Diesmal versuchen die Hipster-Faschos, den Videospielmarkt für sich zu erobern, mit einem »2D-Jump’ n’ Run, wie es im Buche steht: Neunziger-Jahre-Optik, Cyberpunk-Ästhetik, Retro-Wave-Soundtrack, dystopisches Szenario und knackige Level, die dem Spieler alles abfordern«. So zumindest lautet die Beschreibung auf der Videospielplattform Steam.
Mit »Heimat Defender: Rebellion« deckt schon der Titel sämtliche Punkte des IB-Selbstbildes ab: irgendwas mit Heimat, die verteidigt werden muss, und autoritärer Revolte. Schließlich ist man kein faschistischer Menschenfeind, sondern ein aufrechter Rebell gegen die omnipräsente kulturmarxistische Zersetzung und hypersexuelle Einwanderer. Das von der IB-nahen Organisation »Ein Prozent für unser Land« konzipierte und von der Firma Kvltgames entwickelte Spiel zeigt die dystopische Zukunft des Jahres 2084. Nationalstaaten existieren nicht mehr (schrecklich), und die Welt wird von einem Konzern mit dem wenig subtilen Namen »Globohomo Corporation« beherrscht.
Globohomo verwandelt Menschen in sogenannte NPCs, also Nichtspielercharaktere, die allesamt aussehen wie rechte Karikaturen von Feministinnen oder Antifaschisten. Die Antagonisten sind an klassische Feindbilder der extremen Rechten wie den jüdischen Großspender Georg Soros oder den linksliberalen Fernsehmoderator Jan Böhmermann angelehnt, die Kulisse des Spiels sind mit Kameras überwachte und von Hammer-und-Sichel- und Anarcho-Graffiti übersäte Großstädte. So weit, so vorhersehbar. Mit dem Spiel geht eine große Werbekampagne einher, die Comics, T-Shirts und andere Merchandising-Artikel beinhaltet. Das Ziel ist klar: Geld für die Identitären einnehmen. Die Protagonisten von »Heimat Defender: Rebellion« sind das IB-Oberhaupt Martin Sellner, der IB-Youtuber Alex Malenki, der rechte Outdoor-Youtuber Christian Illner und der als »Der dunkle Ritter« bezeichnete Götz Kubitschek (nach der Überschrift einer Homestory über Kubitschek im Spiegel). Videospiele erfüllen oftmals Ermächtigungsphantasien. Dass man sich selbst als Spielfigur entwerfen lässt, um gegen die böse jüdische Homolobby zu kämpfen, mutet reichlich narzisstisch an. Männer wie Sellner betrachten sich als die wenigen aufrechten Kämpfer in einem weltweiten Kulturkrieg. (...) In dem Spiel werden zahlreiche extrem rechte Topoi reproduziert: die Angst vor der Auflösung des Nationalstaats, die antisemitische Vorstellung einer Weltverschwörung, die hier in Cyberpunk-Manier in Form eines weltbeherrschenden Konzerns daherkommt, Antifaschistinnen und Antifaschisten als fremdgesteuerte NPCs und die Bedrohung der Freiheit durch eine feministische Homo- oder Transgenderlobby. Gerade Letzteres ist ein relevanter Anknüpfungspunkt für die oftmals latent bis offen sexistische Gaming-Community. Dass Frauenfeindlichkeit auch dort Einstieg in den Rechtsextremismus ist, hat »Gamergate« eindrücklich gezeigt. Dabei handelte es sich um einen antifeministischen Shitstorm gegen Frauen aus der Videospielbranche, der im Jahr 2014 begann und mittlerweile als Ausgangspunkt der Entstehung der US-amerikanischen Alt-Right betrachtet werden muss. Wie die Debatte über das Zombie-Spiel »The Last of Us 2«, dessen Protagonistin eine lesbische Frau ist, zeigt, zeichnen sich viele männliche Videospielfans leider immer noch durch extrem reaktionäres Denken aus, wenn es um die Geschlechterfrage geht. Es ist also nicht verwunderlich, dass »Ein Prozent« hofft, über Attacken auf Feministinnen und queere Menschen Gamer für sich zu gewinnen.
Kvltgames bezeichnet sich selbst als ein »Kollektiv von patriotischen Spieleentwicklern«, der Chefprogrammierer des Spiels ist der Identitäre Roland Moritz, der sich mit Martin Sellner auf dessen Bitchute-Kanal begeistert über »Heimat Defender: Rebellion« austauscht. Moritz, der Anfang der zehner Jahre in Österreich Spielemessen organisierte, ist Leiter der IB in Oberösterreich, also eine wichtige Figur der Szene und bestens vernetzt. Er betreut zudem den Twitter-Account von Kvltgames, der sich nicht einmal um ein seriöses Image bemüht, sondern sich neben Werbung durch plumpe rechte Memes und Angriffe auf linke Kritiker auszeichnet. Der Vorsitzende der Organisation »Ein Prozent für unser Land«, die als Geldgeber fungiert, ist Philip Stein, eine der Schlüsselfiguren der extremen Rechten. Er hat das Netzwerk unter anderem mit Unterstützung der extrem rechten Publizisten Jürgen Elsässer und Götz Kubitschek gegrün­det. Stein ist zudem Gründer des Verlags Jungeuropa, der unter anderem die Werke von Martin »Lichtmesz« Semlitsch, Alain de Benoist und Richard Spencer publiziert. Auch die AfD ist in »Heimat Defender: Rebellion« involviert. In dem mit »Globohomo Worldwide« betitelten Spieltrailer tritt die AfD-Politikerin Marie-Thérèse Kaiser auf, auch sie in der Rolle einer Nachrichtensprecherin. Kaiser wurde unter anderem als Model für Elsässers Magazin Compact bekannt. Sie ist Kreisvorsitzende der AfD im niedersächsischen Rotenburg an der Wümme.

via jungle: Die Neue Rechte versucht sich an einem Computerspiel - Irgendwas mit Heimat

siehe auch: Deplatforming - Rechtsextremismus: Gamer machen gegen homophobes Sellner-Videospiel mobil. Mit dem Spiel soll ein junges, vorwiegend männliches Publikum angesprochen werden. So richtig rund läuft es für die extreme Rechte nicht. Nachdem Identitären-Chef Martin Sellner und rechtsextreme Gruppierungen von Youtube, Twitter und anderen Plattformen vor die Tür gesetzt wurden, haben sie merklich an Einfluss verloren – ihre hauptsächlich auf Schlagzeilen ausgerichtete Politik funktioniert nicht mehr. Einem weiteren Projekt der extremen Rechten weht derzeit ein scharfer Wind entgegen. Teile der Gamer-Community machen gegen ein rechtsextremes Videogame mobil, das in den kommenden Tagen veröffentlicht werden soll. Es soll von der Vertriebsplattform Steam geworfen werden, wie es Youtube bereits mit Sellner gemacht hat. Das pixelige 2-D-Grafik Jump-'n'-Run-Spiel "Heimat Defender" wurde maßgeblich von einem Österreicher entwickelt, herausgegeben wird es von der rechtsextremen Gruppe "Ein Prozent". Der deutsche Verein ist eine PR-Agentur für rechte Kampagnen, eine Plattform zur Vernetzung fremdenfeindlicher Proteste sowie ein Crowdfunding-Portal für Aktivisten. Da die Gruppierung Geld sammelt und verteilt, nimmt sie eine gewichtige Rolle im Netzwerk der sogenannten Neuen Rechten ein und verfügt über beste Kontakte in diesem Milieu.

#Erpressungsversuch in #Düsseldorf – Bundesamt warnt #Kliniken vor neuen #Hackerangriffen

Es war die wohl erste Cyberattacke mit Todesfolge: Der Ausfall an der Uniklinik Düsseldorf alarmiert die IT-Sicherheitsbehörde. Sie fürchtet Angriffe auf weitere Krankenhäuser. Der Hackerangriff auf die Uniklink Düsseldorf könnte in die Geschichtsbücher eingehen als erste Cyberattacke mit Todesfolge. In der Nacht zu Donnerstag voriger Woche hatten die Täter 30 Server des Krankenhauses verschlüsselt und die Klinik damit weitgehend außer Betrieb gesetzt: Operationen wurden verschoben, Behandlungen abgesagt, Rettungswagen konnten die Klinik nicht mehr anfahren. Eine 78-jährige Notfallpatientin, die eingeliefert werden sollte, musste wegen des IT-Ausfalls nach Wuppertal gebracht werden – und verstarb nach dem Transport. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fürchtet, dass von der aktuellen Attacke womöglich auch weitere Kliniken in Deutschland betroffen sein könnten. In einem Warnschreiben an 130 Krankenhäuser empfiehlt die Behörde den Einrichtungen, die wie die Klinik in Düsseldorf zu den "kritischen Infrastrukturen" im Land gehören, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen und wo notwendig zu verschärfen. (...) Hintergrund sind neue Erkenntnisse darüber, wie die Attacke in Düsseldorf abgelaufen ist. Offenbar nutzten die Täter eine Sicherheitslücke in einer kommerziellen Software für den Fernzugriff auf lokale Netzwerke, die in Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Lebens weitverbreitet ist. Das gefährliche Einfallstor ist schon seit Dezember 2019 bekannt. Die "AG Kritis" hatte im Januar bereits darauf hingewiesen, dass diese Software auch in Leitstellen von Polizei und Feuerwehr sowie in Krankenhäusern eingesetzt werde und somit Gefahr im Verzug sei. Damals kursierten im Netz Anleitungen, wie sich die Sicherheitslücke missbrauchen lässt - vertiefte Hackerkenntnisse waren dafür nicht notwendig, was die Sache umso gefährlicher machte. Auch das BSI warnte damals und empfahl den Einsatz eines Sicherheitsupdates, das bereits seit Januar zur Verfügung steht.

via spiegel: Erpressungsversuch in Düsseldorf Bundesamt warnt Kliniken vor neuen Hackerangriffen

Bremen verbietet Zeigen von Reichsfahnen und Reichskriegsflaggen

Bis zu 1.000 Euro Strafe. Innensenator Mäurer: "Es war an der Zeit zu handeln". Bisher waren nur Fahnen mit Hakenkreuz verboten. Das Zeigen von Reichskriegsflaggen und Reichsfahnen wird im Land Bremen verboten. Das hat Innensenator Mäurer angekündigt. Der Erlass der Innenbehörde gilt ab Montag.. (...) Auch Reichskriegsflaggen können jetzt von der Polizei konfisziert und die Eigentümer mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Im Erlass genannt werden diese Fahnen: Die Kriegsflagge des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches von 1867 bis 1921, die Kriegsflagge des Deutschen Reiches von 1922 bis 1933 und die Kriegsflagge des Deutschen Reiches von 1933 bis 1935. Die Reichsflagge ab 1892, beziehungsweise die Flagge des "Dritten Reichs" von 1933 bis 1935 darf nicht öffentlich gezeigt werden, wenn "eine konkrete Provokationswirkung im Einzelfall besteht".

via buten un binnen: Bremen verbietet Zeigen von Reichsfahnen und Reichskriegsflaggen

https://twitter.com/butenunbinnen/status/1306968362593980417

#AttilaHildmann beschimpft und wohl mit Flasche beworfen – #HamburgMeinePerle #aluhut #hirsehitler #reiskanzler #advocadolf

Der Besuch des Verschwörungsideologen Attila Hildmann hat in Hamburg offenbar einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie Hildmann und andere Nutzer auf Twitter berichten, sei der 39-Jährige beschimpft worden und es sei mindestens eine Flasche in seine Richtung geflogen. Am Dienstagnachmittag war über die sozialen Medien bekannt geworden, dass sich Hildmann in Hamburg aufhält. Eine linke Gruppe postete Fotos von seinem Auto und zeigte ihn an der Rezeption eines Hotels in der Nähe des Schanzenviertels. Anschließend machte sich der Verschwörungsideologe zu einem Spaziergang mit seinem Hund auf. Auf einem Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde, ist zu hören, wie jemand "Scheiß Nazi, verpiss dich" ruft. Die linke Gruppe wiederum schreibt auf Twitter, dass auch Hildmann Passanten bedroht und angepöbelt habe (...) Gegen 21 Uhr verfasste Hildmann in seiner Telegram-Gruppe jedenfalls einen Beitrag, in dem er witzelte, in der Lobby seines Hotels auf die Antifa zu warten. Daraufhin rückte die Hamburger Polizei zu dem Hotel aus, da in der Umgebung offenbar vermummte Personen gesichtet wurden. (...) Als die Beamten ankamen, trafen sie jedoch niemanden mehr an, offensichtlich hatte Hildmann bereits wieder aus dem Hotel ausgecheckt. Dessen Name und Adresse waren mittlerweile mehrfach über die sozialen Medien verbreitet worden.

via tagesspiegel: Attila Hildmann beschimpft und wohl mit Flasche beworfen

https://twitter.com/nebkas/status/1305945692356124673

Verschwörungstheorien: Wie deutsche Rapper mit Attila Hildmann kooperieren

Egal, ob Fler, Massiv oder Silla: Deutscher Gangsterrap hat ein Problem mit Nähe zu zweifelhaften Aluhüten. Wo auch immer Attila Hildmann auftritt, zieht er dubiose Gefolgschaft an. Egal, ob das mutmaßliche graue Wölfe sind, also türkische Rechtsextreme, Neonazis wie bei der jüngsten Corona-Demonstration in Berlin oder Verschwörungsgläubige mit Nähe zu QAnon und Xavier Naidoo: Wer sich in Hildmanns Dunstkreis bewegt, ist womöglich gefährlich, in jedem Fall aber zweifelhaft. Da verwundert es auf den ersten Blick, dass auch deutsche Rapper zu den Unterstützern des veganen Kochs zählen. So zeigen VICE-Recherchen, dass zahlreiche Rapper mit Hildmann kooperiert haben. Besser gesagt: mit seiner Energydrink-Marke Daisho. Der "Muntermacher zum Genießen", den es in Geschmacksrichtungen wie Matcha, Guarana und Litschi oder Holunderblüte, Cranberry, Maracuja, Limette und Kokos gibt, wird nicht nur von hunderten Biomärkten vertrieben – sondern zählt auch zum Inventar zahlreicher Deutschrapvideos. Etwa beim Kanal "TV Strassensound", der Interviews mit bekannten und weniger bekannten (Gangster)rappern zeigt und monatlich Millionen Viewer anzieht. Bereits 2018 schaltete die Plattform Werbung für Hildmanns Energydrink, in manchen Videos ist sie bis heute zu sehen. Damals war Hildmann noch nicht dafür bekannt, Verschwörungsmythen zu verbreiten. Doch auch nach seinen Auftritten bei sogenannten Hygienedemos distanzierte sich kaum jemand öffentlich, der in Vergangenheit mit Hildmann arbeitete. Und auch der YouTube-Channel "Deutschrap Charts TV", der wöchentlich neue Songs bespricht und es immerhin auf 105.000 Abonnenten bringt, bewirbt Daisho per Werbung und Amazon-Kauflink. Übrigens auch in den jüngsten Videos, lange, nachdem bekannt wurde, was Hildmann im Rahmen der Corona-Krise behauptete ("Hitler war ein Segen im Vergleich zu Kommunistin Merkel. Denn sie plant mit Gates einen globalen Völkermord von sieben Milliarden Menschen."). Doch nicht nur YouTube-Channels, sondern auch Rapper selbst kooperieren mit Daisho. Silla etwa, mit Fler Teil von Südberlin Maskulin, trat 2018 als Werbegesicht für den Energydrink auf. Mehr noch: Im Mai 2019 veröffentlicht Silla die Single "Tempelhof Samurai". Die Mercedes X-Klasse im Video ziert Hildmanns Energydrink-Logo, im Video werden außerdem Daisho-Fahnen geschwenkt. Hildmann hat im Video einen Cameo-Auftritt und schüttelt Hände mit Silla, während er einen grauen wolfsähnlichen Hund, vermutlich einen Husky, an der Leine hält.

via vice: Verschwörungstheorien: Wie deutsche Rapper mit Attila Hildmann kooperieren

#Lübcke-#Prozess: Eine #Zeugin macht sich unglaubwürdig – #terror

Im Lübcke-Prozess sagte am 19. Prozesstag die ehemalige Lebensgefährtin von Markus H. aus. Sie zeichnet das Bild eines bindungsunfähigen Einzelgängers mit rechtsextremen Ansichten und einer Vorliebe für Waffen. Doch am Ende ergeben sich starke Zweifel an der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit der Zeugin. (...) "Ich habe versucht, ihn so zu nehmen, wie er ist", sagt Lisa Marie D. Dazu habe gehört, dass er seiner Waffensammlung regelmäßig mehr Aufmerksamkeit geschenkt habe als seiner Beziehung. Richtige Freundschaften, so wie sie den Begriff verstehe, habe er nicht gepflegt. Ein Einzelgänger, der nicht fähig sei, sich auf andere Menschen einzulassen. Manches sei in seiner Familiengeschichte begründet, sagt Lisa Marie D. Im Sorgerechtsstreit habe sie einiges über die Verhältnisse, in denen das Scheidungskind Markus H. aufwuchs, gelernt. Einen besonderen Belastungseifer kann man der ehemaligen Lebensgefährtin von Markus H. nicht nachsagen. Vieles, was sie über den Vater ihrer Tochter berichtet, ist bereits bekannt: sein Waffenfetisch, seine Vorliebe für Militaria und NS-Devotionalien. Seine Abneigung gegen "Ausländer", die sich in den immer gleichen politischen Diskussionen geäußert habe - auch mit dem Hauptangeklagten Stephan Ernst, der in dieser Erzählung jedoch immer nur eine Nebenrolle einnimmt. Ernst und H. pflegten ihrem Eindruck nach eine "harmonische", gleichberechtigte Freundschaft - soweit man bei H. von "Freundschaft" sprechen könne. Falls Stephan Ernst Walter Lübcke ermordet habe, habe Markus H. davon gewusst, dessen ist sich Lisa Marie D. sicher. Die politische Einstellung von Markus H. wird in dieser Aussage meist nur en passant erwähnt. (...) Lisa Marie D. ist eine kräftige Person mit kurzen blonden Haaren und einem auffällig breiten Kreuz. Dass sie zeitweise für einen Sicherheitsdienst gearbeitet hat - unter anderem in einer Asylbewerbereinrichtung - passt zum Erscheinungsbild. An diesem 19. Prozesstag trägt sie ein weißes Sweatshirt mit langen Ärmeln, das nur wenig Haut erkennen lässt - aus gutem Grund. An den Handflächen ist zu erkennen, dass Lisa Marie D. großflächig tätowiert ist. Auf Nachfrage gibt sie Auskunft über die "Kunstwerke" auf ihrer Haut. Dazu gehört die Losung "Meine Ehre ist Treue" - das Motto der Waffen-SS. Diese habe sie sich mit 15 stechen lassen, erklärt sie, darunter stünden die Namen ihrer ersten drei Hunde. Darauf beziehe sich der Spruch. Erst später wird sie zugeben, dass sie schon damals gewusst habe, dass die Parole "mit dem Judenmord zu tun hat und dem ganzen Drumherum". Falsche Freunde habe sie damals gehabt, erklärt sie. Solche, die der Neonazi-Szene angehört hätten. Auch eine nicht weiter spezifizierte nordische Rune habe sie sich stechen lassen. Sie stehe eben auf Wikinger. Irgendwann räumt sich auf Nachfragen der Verteidigung von Markus H. auch noch ein, sich selbst auf einem Oberschenkel ein großes Hakenkreuz inklusive des in rechtsextremen Kreisen weit verbreiteten Zahlencodes "1488" tätowiert zu haben. Inzwischen sei dieses überzeichnet.

via hessenschau: Lübcke-Prozess: Eine Zeugin macht sich unglaubwürdig

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