Eigentlich wäre im Februar vom Glockenspiel auf dem Dach des Offenburger Rathauses wieder das Lied „Lustig ist das Zigeunerleben“ zu hören gewesen. Die Stadt hat sich aber nun entschieden, den Titel aus dem Repertoire zu streichen. Der Liedtext sei diskriminierend. Das Lied „Lustig ist das Zigeunerleben“ wird aus dem Repertoire des Glockenspiels auf dem Dach des Historischen Rathauses in Offenburg gestrichen, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Damit sei auf die Kritik von Benjamin Harter reagiert worden. Harter ist Mitglied des Integrationsbeirats, selbst Angehöriger der Sinti und Roma, und habe in einem Schreiben darauf aufmerksam gemacht, dass in dem Volkslied negative Klischees über Sinti und Roma verbreitet werden: Es suggeriere, dass Angehörige der Volksgruppe keine Steuern zahlen müssen („Brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben“), dass es sich um Diebe handele („Treiben die Zigeunerkunst, da kommen die Taler wieder all zu uns“) und weitere negative Konnotationen, heißt es.
Bei einem Einsatz in Berlin-Friedrichshain hat ein Polizeibeamter eine Frau erschossen. Die Polizei wurde alarmiert, weil die 33-Jährige ihren Mitbewohner bedroht haben soll. Als die Beamten anrückten, soll die Frau ihnen mit einem Messer begegnet sein. Bei einem Einsatz in der Grünberger Straße im Berliner Stadtteil Friedrichshain hat ein Polizist eine 33-Jährige erschossen. Die Frau soll die Polizisten zuvor am frühen Freitagmorgen mit einem Messer angegriffen haben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Der Schuss in den Oberkörper sei tödlich gewesen. Das habe die Obduktion ergeben. Nach ersten Erkenntnissen war die Polizei von einem Mann alarmiert worden, der angab, von seiner Mitbewohnerin bedroht worden zu sein. Als die eingetroffenen Beamten versuchten, in ihr Zimmer zu gelangen, soll die 33-Jährige Widerstand geleistet haben, die Lage sei "unübersichtlich" gewesen. "Dabei soll sie den Beamten mit einem Messer entgegengetreten sein, woraufhin der Polizeibeamte von seiner Schusswaffe Gebrauch machte", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei.
The emails to faculty in sociology and two other departments called for a “purge” of minorities and the LGBTQ community. Three months after a set of anonymous, threatening, racist, antisemitic and homophobic emails sent a wave of fear through the sociology department at Wake Forest University, the department chairman says he's still waiting for university leaders to announce a meaningful response. The emails to faculty in sociology and two other departments called for a “purge” of minorities and the LGBTQ community. Alarmed by what he deemed white supremacist terrorism, chairman Joseph Soares canceled sociology classes for a week. When they resumed, Wake Forest police officers were stationed outside classrooms and the building itself. Doors normally open were closed and locked. Even a study lounge was locked.
Misguided assumptions about race are going mainstream, but hard facts can help you combat entrenched attitudes. It seems we can’t move for comments about race dominating our media landscape, be it about an actor formerly known as a princess, or by an actor previously unknown to anyone outside of his famous acting dynasty. These are fractious times, and such debates appear to be increasing in frequency. But there are some fights for which you can arm yourself in advance – and when the argument is about race, the weapon of choice is science. Racism is a prejudice that has a longstanding relationship with science. The invention of race occurred in the age of empires and plunder, when men of the emerging discipline of science classified the people of the world, mostly from their armchairs. Carl Linnaeus is the father of biological taxonomy, having invented the system that we use today: genus and species – Homo sapiens. He was also a central figure in the emergence of scientific racism too, alongside Kant, Voltaire and a host of other European men.
Der Rechtsextremist André M. verschickte Dutzende Anschlagswarnungen innerhalb eines halben Jahres. Jetzt steht die Anklageschrift, Der Fall wirkt selbst im wilden Spektrum rechtsextremer Kriminalität bizarr. Insgesamt 87 Bombendrohungen soll der Hitler-Fan André M. mit dem Pseudonym „National Sozialistische Offensive“ zwischen Oktober 2018 und April 2019 bundesweit per Mail verschickt haben, teils mit gravierenden Folgen. Im Januar 2019 räumte die Polizei die Justizzentren in Potsdam und Wiesbaden, die Oberlandesgerichte in Köln, Naumburg und Schleswig sowie die Landgerichte in Magdeburg, Erfurt und Kiel. Im März wurden der Hauptbahnhof Lübeck, das Finanzamt Gelsenkirchen und das Rathaus in Flensburg evakuiert. Die Polizei suchte mit Spürhunden die Areale ab, fand allerdings nichts. Im April 2019 nahm die Polizei André M. in Halstenbek fest, einem Vorort von Hamburg. Seitdem sitzt der heute 31-jährige Mann in Untersuchungshaft. Jetzt gibt es eine Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Es geht um mehr als 100 Delikte. (...) In einem Schreiben habe M. angekündigt, bundesweit Briefbomben zu verschicken, Bürger auf offener Straße hinzurichten und den biologischen Kampfstoff Rizin einzusetzen, sagen Sicherheitskreise. Und M. habe Kinderpornografie eingesetzt. Drohungen gingen zudem bei Medien ein. (...) Die Behörden gehen davon aus, dass André M. der Hauptakteur der „Offensive“ war. Der vorbestrafte Mann gilt schon länger als Psychopath. 2006 verurteilte ihn das Amtsgericht Pinneberg wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und weiteren Delikten zu neun Monaten Jugendstrafe auf Bewährung. 2007 folgte eine Jugendstrafe von elf Monaten, auch auf Bewährung, weil M. Anleitungen zum Bau von Bomben veröffentlicht und bei 23 Autos Reifen zerstochen hatte. 2008 gab es dann beim Landgericht Itzehoe eine Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren. André M. hatte mit Kumpanen ein Fahrzeug abgebrannt. Die Clique zerstörte auch mit selbst hergestelltem Sprengstoff einen Zigarettenautomaten. (...) Der Mann radikalisierte sich politisch offenkundig über das Internet. Im sogenannten Deep Web, einer schwer zugänglichen Sphäre, soll er bei einem Forum aktiv gewesen sein, das auch der Attentäter David Sonboly nutzte. Der junge Rechtsextremist erschoss im Juli 2016 in München neun Menschen aus rassistischem Hass. Sonboly hatte sich die Tatwaffe über die Plattform „Deutschland im Deep Web“ (DiDW) beschafft. André M. soll in dem Forum als „Sturmsoldat“ aufgetreten sein. Bei DiDW soll M. auch an einen oder mehrere weitere Fanatiker geraten sein.
Der 8. Mai solle ein Feiertag werden, fordert die Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Esther Bejarano in einem offenen Brief an den Bundespräsidenten. Eine solche Entscheidung sei längst überfällig. In einem offenen Brief, der an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) adressiert ist, fordert Esther Bejarano dazu auf, den 8. Mai zu einem Feiertag zu erklären. Ein solcher Feiertag könnte helfen, "zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes." Das sei "seit sieben Jahrzehnten" überfällig. Die 95 Jahre alte Bejarano ist Ehrenvorsitzende eines antifaschistischen Verbandes und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland. Sie selbst hat den Holocaust nur knapp überlebt. In ihrem Brief schreibt sie: "Wie viele andere aus den Konzentrationslagern wurde auch ich auf den Todesmarsch getrieben. Erst Anfang Mai wurden wir von amerikanischen und russischen Soldaten befreit." Sie konnte damals gemeinsam mit anderen Gefangenen fliehen. Viele andere KZ-Häftlinge starben während der oft wochenlangen Märsche an Hunger, Erschöpfung oder Kälte. In ihrem Brief klagt Bejarano, nach der Befreiung habe es 1945 plötzlich keine Nazis mehr gegeben, "alle waren verschwunden", aber "die Gesichter der Todgeweihten, die in die Gaskammern getrieben wurden", seien geblieben. Man habe "das große Schweigen nach 1945 erlebt", erlebt wie "Nazi-Verbrecher" als "Richter, Lehrer, Beamte im Staatsapparat und in der Regierung Adenauer" davongekommen seien und daraus gelernt: "die Nazis waren gar nicht weg."
Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten. Auschwitz ist Ausdruck des Rassenwahns und das Kainsmal der deutschen Geschichte. Der 27. Januar, der Tag der Befreiung von Auschwitz, ist daher kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein "DenkTag": Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft. Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte. 2020 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 75. Mal. 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz beobachten wir ein Wiedererstarken des Antisemitismus in Deutschland und eine Zunahme antisemitischer Gewalttaten. Vor diesem Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte besonders gefordert. Während der NS-Zeit ermordeten die Nazis in Auschwitz über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers. (...) Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin befreit. Die Rote Armee fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und -kleider, 44.000 Paar Schuhe, 14.000 Teppiche und 7,7 Tonnen menschliches Haar. Auschwitz ist zum Synonym für millionenfachen Mord geworden, für Folter und Menschenversuche, für eine bis ins letzte geplante Vernichtungsmaschinerie - für Unmenschlichkeit schlechthin. Die industrielle Tötung von Millionen von Menschen, die nach den Regeln der Bürokratie zweckrational und routinemäßig vollzogen wurde, ist eine unfassbare Perversion.
siehe auch: Auschwitz: "Das Schrecklichste, was ich je sah". Am 27. Januar 1945 befreien russische Soldaten die Konzentrationslager von Auschwitz. Nur noch 7.000 Gefangene sind am Leben - mindestens 1,1 Millionen Menschen hatten die Nazis dort zuvor ermordet. Seit 1996 ist der 27. Januar Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus - gilt Auschwitz mit seiner grauenhaften Tötungsmaschinerie doch als Symbol für den Holocaust schlechthin. Anfang 1945 kämpfen sich Soldaten der 60. Armee der 1. Ukrainischen Front der UdSSR durch das von Nazi-Deutschland besetzte Polen Richtung Westen vor. Die Sowjets hatten mit mehr Widerstand gerechnet, als sie am 27. Januar die Gegend um Auschwitz (Oświęcim) erreichen, mit den riesigen von den Deutschen errichteten KZ- und Industrieanlagen. Doch die meisten Deutschen sind geflohen. Sie hinterlassen viele gesprengte Gebäude - und kilometerlange kaum überwindbare Stacheldraht- und Elektrozäune. "Dahinter standen Hunderte Menschen und schauten auf unsere Soldaten. Sie hatten Angst in den Augen, sie wussten nicht, dass es sowjetische Soldaten waren, dass es Befreier waren." Der russische Kameramann Alexander Woronzow war bei der Befreiung der Arbeits- und Vernichtungslager von Auschwitz dabei. "Was ich dort gesehen und gefilmt habe, war das Schrecklichste, was ich während des Krieges je gesehen und aufgenommen habe", berichtet Woronzow Jahrzehnte später.